Suche nach Begriffen

Lexikon

Begriff Definition
Entscheidungstabellen

Entscheidungstabellen sind ein Hilfsmittel, um komplexe Entscheidungssituationen übersichtlich, absolut eindeutig und in knapper Form darzustellen. Eine Entscheidungstabelle besteht aus den vier Feldern: Bedingungen, Aktionen, Bedingungsanzeiger und Aktionsanzeiger.

zweck: a) komplexe sachverhalte übersichtlich darstellen b) diese sachverhalte in edv - geeigneter form umzusetzen

Quelle: systengin4.59
formaler aufbau einer et

Quelle: systengin4.47
et (engl. decision tables)--> übersichtliche zusammenfasung bedingungen od. bed.kombinsationen die zu bestimmten aktionen führen

Quelle: systengin4.39

Erstellen von Entscheidungstabellen

 

Ermitteln der Bedingungen und Aktionen

In der Praxis ermittelt man die Bedingungen und Aktionen normalerweise im Rahmen eines Interviews.

 

Prüfen der Bedingungen und Aktionen

Hier geht es darum, ähnliche oder identische Bedingungen / Aktionen zu erkennen und die Tabelle zu bereinigen. Zusätzlich prüfen wir, ob Bedingungen und Aktionen vollständig sind und bringen sie in eine sachlich bzw. zeitlich sinnvolle Reihenfolge.

 

Eintragen der Bedingungen und Aktionen

Beide Elemente werden in die Tabelle übertragen.

 

 

Ermitteln der Anzahl Entscheidungsregeln

Man stellt fest, wieviele verschiedene Anzeiger jede Bedingung hat und multipliziert diese.

Bei der begrenzten Entscheidungstabelle wissen wir schon, dass jede Bedingung nur zwei Anzeigerformen hat, nämlich J und N. Hier können wir uns die Sache mit einer kleinen Formel vereinfachen:

 

Anzahl der Entscheidungsregeln = 2n

 

Wobei n die Anzahl der Bedingungen darstellt.

Beispiel: Mit 4 Bedingungen ergibt sich die Formel 24 = 2 * 2 * 2 * 2 = 16 (Regeln)

 

In erweiterten Entscheidungstabellen wird die Berechnung analog vorgenommen.

Beispiel: 4 Bedingungen mit unterschiedlicher Anzahl Anzeigern

 

B1        3 Anzeiger

B2        2 Anzeiger

B3        4 Anzeiger

B4        2 Anzeiger

Dies ergibt folgende Berechnung:

3 * 2 * 4 * 2 = 48 (Regeln)

 

Eintragen der Bedingungsanzeiger

Wir müssen alle theoretisch möglichen Kombinationen der Bedingungsanzeiger ermitteln. Das systematische Vorgehen ist bei allen Tabellenarten gleich.

 

Eintragen der Aktionsanzeiger

In diesem letzten Schritt gehen wir von links nach rechts Regel für Regel durch, machen uns die Bedingungskombinationen klar und kennzeichnen die auszuführenden Aktionen, indem wir ein Kreuz oder andere Aktionsanzeiger eintragen.

 

Die Entscheidungstabelle ist nun zwar fertig erstellt - muss jedoch trotzdem noch weiter bearbeitet werden.

 

 

Verdichtung (Konsolidierung)

Je kleiner und überschaubarer eine Entscheidungstabelle ist, desto einfacher ist sie zu lesen. Man versucht also möglichst wenige Regeln zu beschreiben und geht dabei wie folgt vor:

 

Begrenzte Entscheidungstabelle:

  • Feststellen, ob es Entscheidungsregeln mit identischen Aktionen gibt.
  • Feststellen, ob sich Bedingungskombinationen dieser Regeln in nur einem Bedingungsanzeiger unterscheiden.
  • Zusammenfassen der gefundenen Regelpaare zu jeweils einer neuen Regel, in der die unterschiedlichen Bedingungsanzeiger durch einen Irrelevanzanzeiger ersetzt werden.

 

Erweiterte Entscheidungstabelle:

  • Feststellen von Entscheidungsregeln mit identischen Aktionen.
  • Feststellen, ob in einer der gebildeten Regelgruppen eine Bedingung mit allen Anzeigerformen vertreten ist.
  • In der betreffenden Regelgruppe müssen alle anderen Anzeiger pro Bedingung identisch sein.
  • Die Regeln werden zusammengefasst, wobei die unterschiedlichen Bedingungsanzeiger durch einen Irrelevanzanzeiger zu ersetzen sind.

 

 

Redundanztest

Wenn eine Entscheidungstabelle überflüssige Entscheidungsregeln enthält, ist sie redundant. Mit anderen Worten: Sie führt unnötigen Ballast mit sich, der die Übersichtlichkeit mindert. Es gilt also, diesen Ballast zu finden und zu beseitigen.

Man erkennt die Redundanz daran, dass bei mindestens zwei Entscheidungsregeln sowohl die Bedingungskombination als auch die Aktionen inhaltlich gleich sind.

 

Widerspruchstest

Besitzen mindestens 2 Entscheidungsregeln inhaltlich gleiche Bedingungskombinationen, führen aber zu unterschiedlichen Aktionen, liegt logischerweise ein Widerspruch vor.

Welche der Regeln zu befolgen ist, kann meistens nur jemand aus dem Untersuchungsbereich mit dem entsprechenden Fachwissen klären.

 

Vollständigkeitstest

Beim Vollständigkeitstest geht es darum festzustellen, ob die Entscheidungstabelle alle theoretisch möglichen Regeln enthält.

 

Zugriffe - 308