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Begriff Definition
Führungsprozess

Die grundlegenden Elemente des Führungsprozesses

Menschenführung bedeutet die Schaffung, Aufrechterhaltung und Lenkung des auf ein vorgegebenes Ziel ausgerichteten Verhaltens eines andern Menschen. Der Führungsvorgang kann als Ablauf dargestellt werden, dessen Teilabschnitte durch die Führungsmerkmale abgegrenzt werden.

                                

 

Führungsprozess

Abgrenzungsmerkmale

1 – Ziele setzen

 

Verständnis, Akzeptanz

2 – Planen / Organisieren

Delegation, Koordination, Organisation (Aktivitäten, Ressourcen, Termine)

3 – Entscheiden

 

Willensdurchsetzung

4 – Anordnen / Vereinbaren

Auftrag, Aufgabenteilung, Kommunikation absprechen

5 – Kontrollieren / Beurteilen

Kontrolle Soll-/Ist-Vergleich Resultate, Aufgabenerfüllung, Mittelausschöpfung, Termine, Qualität

6 – Korrigieren

 

Lenkung / Steuerung

 

 

 

Sowie als ständiger Prozess:

 

 

 

  • Mitarbeiterförderung

 

 

 

Führungsstile

 

Führung:

Zielorientierte Beeinflussung menschlichen Verhaltens, um sowohl die Ziele des Auftraggebers (Unternehmen) als auch die persönlichen Ziele der Mitarbeitenden zu erreichen

 

In der Regel wird ebenfalls unterschieden zwischen

—   fachlicher Führung (Aufgaben bezogenes Sach-/Fachwissen)

—   personenbezogener Führung (personen- und gruppenorientierte soziale Kompetenz)

 

  • Autoritärer Führungsstil

Unter diesen Begriff fallen auch die Führungsverhalten diktatorisch, patriarcha­lisch, imperativ und autokratisch.

Der Führende bestimmt (allein), wer was zu tun hat, wer mit wem zusammenar­beitet und häufig auch noch, wie die Aufgaben zu erfüllen sind.

 

  • Kooperativer Führungsstil

Unter diesen Begriff fallen auch die Führungsverhalten demokratisch, partizipativ und delegativ.

Der Führende wird die Mitarbeiter mit einbeziehen, erklärt Ziel und Aufgabenspektrum, lässt den Beteiligten im Rahmen von verbindlichen Standards die Wahl, wie die Aufträge aufgeteilt und bearbeitet werden. Der Führende koordiniert und steht als eigentlicher Coach zur Verfügung, aber immer ziel- und ergebnisorientiert. Merkmale:

 

  • Laisser-faire-Führungsstil

Auch als „offene Führung“ bezeichnet. Hier herrscht die grosse Freiheit (!) hinsichtlich dem Was- und Wie-Tun; einzig die Mittel werden vorgegeben.

 

  • Konflikt

Konflikte sind Spannungssituationen, in denen zwei oder mehrere Parteien, die miteinander in Beziehung stehen, mit Nachdruck versuchen, scheinbar oder tatsächlich unvereinbare Handlungspläne zu verwirklichen und sieh dabei ihrer Gegnerschaft bewusst sind.

 

Führungsverantwortung

 

Sie umfasst - fachlich und personell - in der Regel folgende Aufgabenschwerpunkte:

 

  • Führen der Mitarbeiter (Anstellung, Salär, Qualifikation, Motivation, Betreuung)

 

  • Planen und Kontrollieren des Mitarbeitereinsatzes über Ziel- und Leistungsvorga­ben inkl. Abwesenheiten (Ferien, Militär, Kurse, Stages, etc.)
  • Sicherstellen der Entwicklung, Aus- und Weiterbildung der unterstellten Mitarbeiter

 

Spezielles gern. “Berufe der Wirtschaftsinformatik“

“Führungsverantwortung“ umfasst in der Regel Personal- und Fachverantwortung in verschiedenen Ausprägungen:

  • Führungsverantwortung meint die führungsmässige Leitung eines oder mehrerer Mitarbeiter. Die personelle Führung eines oder mehrerer Mitarbeiter steht dabei im Vordergrund. Die fachliche Verantwortung beansprucht einen zeitlich geringeren Anteil.
  • Höhere Führungsverantwortung meint die Leitung mehrerer Gruppen oder die Leitung des gesamten Fachbereiches. In der Regel liegt das Schwergewicht bei dieser Führungsfunktion auf Personalführung und Personalbetreuung. Im Gegensatz zur “ Führungsverantwortung“, wo fundiertes Fachwissen noch ganz entscheidend ist, stehen bei der “Höheren Führungsverantwortung“ der Fachwissen - Überblick, die ganzheitliche Betrachtung, sowie die Zusammenhänge im Vordergrund.
  • Ganzheitliche Führung und Leitungist die Übernahme der Verantwortung in personeller, fachlicher, organisatorischer und administrativer Hinsicht im betref­fenden Zuständigkeitsbereich.

 

 

  1. Führungsfunktion„Projektleitung“

 

  • Übernehmen der Verantwortung für die Projektabwicklung (Planung, Berichterstattung, Budget, Kontrolle)
  • Sicherstellen einer angemessenen und zielkonformen Problemlösung, Abstimmen der Ziele auf die Bedürfnisse der Anwender
  • Beachten der Wirtschaftlichkeit der zu entwickelnden Lösung (Applikation), d.h. Sicherstellen eines vernünftigen Aufwand-/NutzenVerhältnisSes
  • Führen und Leiten der Projektmitarbeiter (Auftragserteilung, Kontrolle, Motivation, Unterstützung)

 

 

  1. Führungsprozess

 

  • Generell

Grundlage jeden Führungsprozesses sind: Information, Motivation, Mitarbeiterförderung.

Der Führungsvorgang umfasst folgende wesentliche Schritte:

Ziele setzen à Planen / Organisieren à Entscheiden à Anordnen à Kontrollieren / Beurteilen à Korrigieren

 

 

Schwierige Gruppensituationen

 

  • Die Gruppe macht nicht mit

Der Moderator muss die Ebene der inhaltlichen Arbeit verlassen und eine „Störung“ anmelden. Er wird die Situation wertfrei ansprechen, nach den Ursachen fragen und mit der Gruppe nach einer Möglichkeit für eine sinnvolle (Weiter-) Arbeit suchen.

 

  • Persönliche Angriffe Persönlichen Angriffen in Form von unsachlichen und/oder emotional heftigen, ironischen oder gar sarkastischen Äusserungen gegenüber anderen Gruppenmit­gliedern oder dem Moderator kann der Moderator am besten so begegnen, dass er den Beitrag versachlicht, indem er konkret wird. Dies bedeutet, dass er weder mit einer Zurechtweisung noch mit einem Gegenangriff reagiert, sondern den Beitrag ernst nimmt und hinterfragt, also wissen will, wie denn das Gesagte zu verstehen sei, was damit gemeint werde oder wo der Sprecher den Zusammenhang zum Thema sieht, was die Gruppe nun damit anfangen soll.

 

  • Die Gruppe akzeptiert die vorgeschlagene Methodik nicht

Wenn die Gruppe die vom Moderator vorgeschlagene Vorgehensweise nicht akzep­tiert, muss der Moderator dies zunächst zur Kenntnis nehmen. Er wird nach der Begründung für die Ablehnung tragen und versuchen, diese zu verstehen. Hat die Gruppe schlicht eine bessere Idee zur Vorgehensweise, wird der Moderator diese aufgreifen. Meist stehen in solchen Fällen aber Ängste dahinter, die nicht unbe­dingt bewusst sind und verbalisiert werden (müssen). Die Aufgabe des Moderators ist es dann, mit der und für die Gruppe eine Vorgehensweise zu finden, die die Gruppenmitglieder mittragen (können).

 

  • Es entsteht Zeitdruck

Trotz Zeitplanung kann Zeitknappheit entstehen. Damit dies nicht zu Zeitdruck führt, muss der Moderator die Zeitnot frühzeitig ansprechen und klären, wie die Gruppe damit umgehen will. Keinesfalls dürfen „offene Enden“ entstehen, d.h., dass es für alle Themen, die behandelt werden soll(t)en, klare Vereinbarungen geben muss, wie damit weiterverfahren wird (Z.B. mittels GPO regeln).

 

 

 

 

 

Konfliktmanagement

 

Wir unterscheiden fünf grundsätzliche Strategien:

 

Durch Nachgiebigkeit und Anerkennung anderer Standpunkte wird versucht, eine allseits tragbare Lösung zu finden (Kompromiss) oder den Konflikt zu verleugnen (Flucht) bzw. zu negieren (Unterdrückung). Dies ist die weiche Form der Konflikt-bearbeitung. Eine harte Strategie der Konflikthandhabung besteht in der reinen An­wendung verfügbarer Machtmittel, woraus der Kampf resultiert. Hier setzt sich die Lösung derjenigen Beteiligten (Vorgesetzter wie Mitarbeiter) durch, die über die grösste Macht verfügen. Mitunter mag dies das Ausscheiden der Verliererseite be­deuten.

 

Als die in der Regel anzustrebende Verhaltensweise sei die konstruktive, beidseitige Konfrontation erwähnt. Hier legen sich die Konfliktparteien die Anliegen vollum­fänglich dar und wägen gegeneinander ab. Aufgrund von Einsichten und durch den Erwerb neuer Gesichtspunkte wird - unter Berücksichtigung von Randbedingungen -eine Lösung gewählt, die oft eine integrativ wirkende Synthese darstellt.

 

Konfliktbearbeitung im Sinne der Integration bedeutet, auf der Basis eines „sowohl als auch“ (und nicht nach dem Motte „entweder/oder“) nach der für alle beteiligten Parteien optimalen Lösung zu suchen. Alle Werte, Ansichten und Ziele, die in einer Situation wichtig sind und die zu einem sachlich besten Entscheid und zu einem emotionell zufriedenstellenden Abschluss führen, sind zu berücksichtigen.

 

 

Aufgaben und Arbeit der Führungskraft

 

Es gibt einige wichtige Kriterien, an denen sich Führungskräfte auszeichnen: ihre Aufgabe, ihre Arbeit sowie die Art und Weise, wie sie mit Informationen, Zeit und Menschen umgehen.

 

 

Die Aufgabe

Die ersten und wichtigsten Fragen, die immer wieder aufs Neue gestellt werden müssen, lauten

 

  • „Worin besteht mein Beitrag zum Ganzen?“

 

  • „Worin besteht der Beitrag meiner Mitarbeiter wirklich, worin sollte er bestehen?“

 

„Verantwortung für die Erbringung eines Beitrages“ ist die einzige Perspektive, die es erlaubt, die Aufgabe als Führungskraft richtig zu erfüllen. Die konsequente Orientierung an dieser Perspektive ermöglicht es, sämtliche verfügbaren Ressourcen unter ständig wechselnden Bedingungen nicht nur effizient, sondern vor allem für die rich­tigen Dinge einzusetzen (effektiv).

 

 

Die Arbeit

Den Kern der Führungsfunktion bilden die folgenden fünf Tätigkeiten:

 

Eine Führungskraft setzt Ziele:

  • sie bestimmt bzw. vereinbart, welche die wesentlichen Zielfelder ihres Verantwortungsbereich sein müssen;
  • sie bestimmt bzw. vereinbart, welche konkreten Resultate in jedem der Zielfelder zu erreichen sind;
  • sie bestimmt bzw. vereinbart deren Beziehungen zu den Gesamtzielen der Institution;
  • sie stellt sicher, dass alle zur Erreichung dieser Resultate beitragenden Personen durch effektive Kommunikation die erforderlichen Informationen erhalten.

 

Eine Führungskraft organisiert:

  • sie analysiert die für die Zielerreichung erforderlichen Tätigkeiten;
  • sie gestaltet diese in führbare und ausführbare Aktivitäten;
  • sie besetzt diese Tätigkeiten mit den richtigen Personen.

 

Eine Führungskraft motiviert und kommuniziert:

  • sie bildet ein Team aus Mitarbeitern, die gänzlich verschiedene Tätigkeiten ausüben;
  • sie fordert Leistung, stellt Ansprüche und setzt Massstäbe durch eigenes Ver­halten;
  • sie identifiziert und berücksichtigt Bedürfnisse, Neigungen und Stärken;
  • sie gestaltet und praktiziert Spielregeln.

 

Eine Führungskraft beurteilt und misst:

  • sie etabliert Kriterien und Massstäbe in Relation zu den Zwecken der Gesamtaufgabe und den Zielen;
  • sie sorgt dafür, dass diese allen Beteiligten im voraus bekannt sind;
  • sie konzentriert ihre Arbeit und die ihrer Mitarbeiter auf diese Massstäbe;
  • sie analysiert, interpretiert und beurteilt die Resultate.

 

Eine Führungskraft entwickelt und fördert Menschen:

  • sie identifiziert Stärken und Möglichkeiten;
  • sie schafft Gelegenheiten, Anlagen zu entwickeln, Kenntnisse und Erfahrungen zu erwerben;
  • sie beseitigt Hindernisse bzw. zeigt auf, wie diese beseitigt werden können;
  • sie baut auf Stärken auf und kompensiert Schwächen;
  • sie bildet aus und leitet an;
  • sie formt und gestaltet.

 

Motivation (Kurzfassung)

 

Zum Themenkreis „Motivation“ sind verschiedene Theorien und Modelle bekannt wie z.B. Maslow, Herzberg oder Adams. Alle diese Theorien vertreten die Ansicht, dass Motivation dann entsteht, wenn ein Bedürfnis zu befriedigen ist oder es einen Mangel zu beheben gilt. Die eigentliche Herausforderung liegt dabei in der länger­fristigen Motivation, da kurzfristige Bedürfnisbefriedigung schnell verblasst und nicht mehr relevant ist.

 

Motivation

Motivation ist das Produkt aus Moti­ven und Erwartungen

Motivation ist die aktuelle Bereitschaft zum Handeln oder zu einem be­stimmten Verhalten

Motivation ist das Zusammenspiel mehrerer Motive in einer konkreten Situation und die Erwartung darüber, ob diese Motive erreichbar sind

 

Motiv

ist die Bezeichnung für einen Beweg­grund / für persönliche Ziele wie: Wunsch, Trieb, Streben und führt zum entsprechenden Verhalten

 

Extrinsische Motivation

bedeutet Motive, die von andern erfüllt werden wie z.B. Geld, Sicherheit, Anerkennung, Macht, etc.

 

lntrinsische Motivation

umfasst Motive, die das innere Streben einer Person darstellen wie z.B. der Wunsch nach Aktivität, die Selbstverwirklichung, das Streben nach Ehrlichkeit, u.a.m.

 

Bedürfnisse

sind durch Anreize oder Mängel ausgelöste Spannungszustände, die eine Person dazu drängen, diese Bedürfnis­se zu befriedigen

 

Das Verhalten

Das Verhalten in einer spezifischen Situation ist eine Kombination aus der Motivation, aus den Fähigkeiten und aus den Situationsbedingungen

 

  • Verhalten
    • Motivation
      • Motive
      • Erwartung
    • Fähigkeiten
      • Soziale
      • Aufgaben-bezogene
    • Bedingungen
      • Technische
      • Ökonomische
      • soziale

 

 

Wenn das Verhalten erklärt werden soll, so müssen zuerst die Motive bzw. das vorherrschende Motiv ermittelt werden. Das Motiv hilft aber nichts, wenn nicht auch die entsprechenden Fähigkeiten vorhanden sind, um die notwendige Ver­haltensweise auch auszuführen; zudem müssen auch die äussern Bedingungen dazu stimmen.

 

 

Massnahmen zur Motivbefriedigung

 

Die Kenntnisse über die Bedürfnispyramide von Maslow werden hier vorausgesetzt (physiologische Bedürfnisse, Sicherheitsbedürfnisse, Bedürfnisse nach Zugehörigkeit und Liebe, Bedürfnisse nach Wertschätzung und Bedürfnisse nach Selbstverwirklichung)

 

In Anlehnung an Maslow sind folgende Massnahmen zu nennen:

 

Grundbedürfnisse

Gehalt / Entgelte

Gestaltung des Arbeitsplatzes

Abschirmen von Störungen und Belästigungen

Urlaubsregelung

verbilligter Waren- bzw. Dienstleistungsbezug

Hilfe bei der Wohnraumbeschaffung

Erholungsmöglichkeiten

ärztliche Betreuung

 

Sicherheitsbedürfnis

Vertrauen in die Organisation / Unternehmung

Sicherheit des Arbeitsplatzes, der Stellung, der Kompetenzen

Klarheit im Führungsstil

Versicherung gegen Unfall, Krankheit, Invalidi­tät, Alter (Pensionskasse)

rechtzeitige und vollständige Information

 

Kontaktbedürfnis

Kommunikation am Arbeitsplatz (Kollegen, Vorgesetzte)

Besprechungen, regelmässige Meetings (Infos und Problemlösungsgespräche)

mitarbeiterorientiere Vorgesetzte

Betriebsausflüge, Kadertreffen

 

Anerkennung

werde ernst genommen und geachtet (sozial und fachlich)

Kompetenz Erweiterung / Herausforderung

Aufstiegsmöglichkeiten

Lob und Auszeichnung (Awards)

Ansehen in der Organisation und berufliche Stellung

Quality Cercle-Mitglied

 

Selbstverwirklichung

Mitbestimmung bei der Arbeit (Ziele, Aufgaben, Delegation)

Problemlösungskonferenzen

Freiräume (zeitliche, gedankliche)

Persönlichkeitsentwicklung (Weiterbildung, Coaching)

Eigenverantwortung

 

 

 

 

Qualifikation

 

Mit der Qualifikation - hier präziser gesagt mit der Personalqualifikation - wird einerseits das Wissen, die Leistung sowie das Verhalten einer Person / Mitarbeiter wi­derspiegelt und andererseits konkrete Massnahmen für die berufliche und persönliche Weiterentwicklung festgelegt. Qualifizieren ist eine dauernde Aufgabe!

 

Zweck der Personalqualifikation

 

Die Personalqualifikation kann als unterschiedliches Instrument betrachtet werden mit Schwergewicht auf:

 

  • Führung
  • Förderung
  • Planung

 

Qualifikation als Führungsinstrument

Die Qualifikation

veranlasst den Vorgesetzten, seinen Mitarbeiter zu beobachten und über ihn nachzudenken

verpflichtet den Vorgesetzten „nach oben“ und „nach unten“

dient als Grundlage für den laufenden Dialog zwischen dem Vorgesetzten und dem Mitarbeiter

 

Der Mitarbeiter

weiss, was der Vorgesetzte von ihm denkt (Standortbestimmung) und was er von ihm erwartet (Zielsetzung)

wird angespornt, sein Bestes zu geben

kann seine Anliegen und Probleme bekanntgeben

 

 

Qualifikation als Förderinstrument

Die Qualifikation

ermöglicht dem Vorgesetzten, Stärken und Schwächen des Mitarbeiters zu erkennen und diese aus- bzw. abzubauen

dient der Nachwuchsförderung

dient als Grundlage für die Festsetzung des Gehaltes

 

 

Qualifikation als Planungsinstrument

Die Qualifikation

—         ermöglicht einen Überblick über das Mitarbeiterpotential

—         erlaubt, die berufliche Entwicklung der Mitarbeiter zu verfolgen

—         unterstützt den zielgerichteten Einsatz der Mitarbeiter

—         dient der konkreten Aus- und Weiterbildungsplanung

—         kann als Mittel für die Personalauswahl beigezogen werden

 

Qualifizierung von Gruppen

Gruppenarbeit ist gekennzeichnet durch erweiterte Aufgabeninhalte und verstärkten Arbeitsplatzwechsel, höhere Verantwortung, innovatives und kundenori­entiertes Denken und kommunikatives Handeln. Damit bedarf die Gruppenarbeit einer umfangreichen vorzubereitenden und begleitenden Qualifizierung der Be­troffenen, also aller Gruppenmitglieder, der Gruppenleiter sowie auch der Vorge­setzten.

 

Die Qualifizierungsmassnahmen für Gruppenmitglieder und Gruppenleiter sollen möglichst alle wichtigen Kompetenzbereiche umfassen:

 

Fachkompetenz, z.B. Kenntnisse Sachgebiet, Qualitätssicherung, Steue­rungswissen, Wissen über die Produkte / Dienstleistungen

Methodenkompetenz, z.B. Störungsanalysen, Zusammenhangswissen, Ar­beitsgestaltung und -organisation, Problemlösungstechniken

Sozialkompetenz, z.B. Kommunikationsfähigkeit, Konfliktlösungskompetenz, Teamfähigkeit, Kritikfähigkeit

 

Ein wichtiger Aspekt ist dabei, dass die Gruppe eigene Vorschläge zur Qualifizie­rung machen kann. So wird dem Einzelnen ermöglicht, zusätzliche Tätigkeiten in der Gruppe auszuüben. Soweit diese Vorschläge zur Optimierung der Gruppenarbeit beitragen, werden die entsprechenden Qualifizierungsmassnahmen um­gehend durchgeführt. Dadurch wird nochmals unterstrichen, dass mit der Grup­penarbeit wirtschaftliche und soziale Ziele systematisch miteinander verbunden werden sollen.

 

In Projekten ist in der Phase „Projektabschluss“, bei den Soll-/ Ist-Vergleichen über die Ergebnisse, über das Vorgehen (Methoden, Techniken, Tools) sowie über die Gruppenprozesse, eine spezielle Qualifikationsrunde für das ganze Team wie auch für jedes einzelne Mitglied vorzunehmen, Im Mittelpunkt stehen Fragen wie: „Was war gut, was hat sich bewährt, wo haften wir aus welchen Gründen welche Probleme und wie sind wir die angegangen; Verbesserungs­möglichkeiten“ deren Lehren daraus.

 

Hinweis: Die gemachten Erfahrungen und die beabsichtigten Lernprozesse wer­den am wirkungsvollsten in einer allen zur Verfügung stehenden „Methoden-­Datenbank“ gespeichert und mit den jeweils neuen Erfahrungen erweitert bzw. ergänzt.

 

 

Führung durch Zielvereinbarung MbO

Führung durch Zielvereinbarung (Management by Objectives, MbO) bedeutet, dass die Zielvereinbarung auf allen hierarchischen Ebenen erfolgt. Damit wird sichergestellt, dass jeder Mitarbeiter weiss, was von ihm erwartet wird.

 

Ziele des MbO:

Förderung der Kommunikation zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter

Möglichkeit für den Mitarbeiter, seine Aufgaben und Ziele aktiv mit zu bestimmen

Regelmässiges Feedback an den Mitarbeiter über geleistete Arbeiten und allfällige Korrekturmassnahmen

Mitarbeiterbeurteilung und Zielvereinbarung als wert volles Instrument zur Weiterentwicklung

 

 

 

Die Leistungsbeurteilung wird immer durch den direkten Vorgesetzten vorgenommen. Die Überprüfung der Zielerreichung sowie die Zielvereinbarung er­folgt gemeinsam zwischen dem direkten Vorgesetzen und dem Mitarbeiter

 

 

Grundstruktur einer Mitarbeiterbeurteilung und Zielvereinbarung

  1. Zielerreichung

Wie weit wurden die Ziele (des Vorjahres) er­reicht? Wichtig bei dieser Überprüfung der Zielerreichung sind die Begründungen, wenn ein Ziel nicht oder nur teilweise erfüllt wurde

  1. Leistungsbeurteilung
    Die Leistungsbeurteilung basiert immer auf der vorausgegangenen Zielvereinbarung aufgrund von messbaren Kriterien. Sowohl wesentliche Stärken als auch mögliche Verbesserungen zur Leistungssteigerung sind aufzuführen.
  2. Zielvereinbarung

Die vom direkten Vorgesetzten und dem Mitar­beiter gemeinsam vereinbarten Leistungs-Ziele werden terminiert (bis wann was zu erreichen ist) und die Messkriterien angegeben.

  1. Entwicklungsmöglichkeiten

Hier werden die kurz- und mittelfristigen Ent­möglichkeitenperspektlVen (fachliche und persönliche) festgehalten sowie allfällige Wünsche und Erwartungen des Mitarbeiters spezifiziert.

 

Es versteht sich von selbst, dass die Mitarbeiterbeurteilung mit der Zielverein­barung zusammen schriftlich festgehalten und vom direkten Vorgesetzten ebenso wie vom Mitarbeiter unter „besprochen am   « mit der Unterschrift versehen werden!

 

Zeitpunkt der Durchführung:

jährlicher Rhythmus vorausgesetzt, ergeben sich in der Regel folgende Zeitpunkte:

 

  • Oktober / November:

Qualifikation (Zielerreichung und Leistungsbeurteilung) als Input für die Sa­lärfestsetzung sowie für die allfällige Beförderung, für Prämien oder Bonus. Sodann Zielvereinbarung für das kommende Jahr und aufzeigen der Ent­wicklungsmöglichkeiten (als Input für die diesbezüglichen Budgetpositionen, z.B. Weiterbildung).

 

  • April / Mai

Überprüfung der Zielerreichung. Allenfalls Modifikation von vereinbarten Zielen bzw. anfügen weiterer Ziele

 

Weitere, zusätzliche Standortbestimmungen sind fallweise festzulegen bzw. sind von den in der Zielvereinbarung festgelegten Terminen abhängig und bi 1-den Bestandteil der Führungsaufgaben vom direkten Vorgesetzen.

 

 

Ablauf der Gespräche

 

  • Vorbereitung:

Verteilung der Unterlagen an den Mitarbeiter. Der direkte Vorgesetzte und der Mitarbeiter bereiten sich vor, indem sie selbst die Zielerreichung mes­sen/überprüfen und die möglichen Ziele für das Folgejahr formulieren.

 

  • Durchführung:

Von beiden Seiten muss der Wille vorhanden sein, einen Konsens über die Zielerreichung und Zielvereinbarung zu erzielen. Die Besprechungsresultate werden schriftlich festgehalten. Der direkte Vorgesetzte erläutert dem Mitarbeiter zudem die von ihm vorgenommene Leistungsbeurteilung inkl. allfälligem Führungsverhalten. Einwände des Mit­arbeiters sind ebenfalls festzuhalten.

 

  • Nachbearbeitung:

Erstellung von Kopien für die Beteiligten (Original an den Personaldienst). Festlegen der nächsten Aktion (Termin Standortbestimmung bzw. ordentli­che Überprüfung).

 

 

Beispiele zur Leistungsbeurteilung

 

Fachkenntnisse:

  • kompetent
  • lernwillig
  • Spezialist auf dem Gebiet
  • stark in der Konzepterarbeitung
  •  

Sprachkenntnisse:

  • gewandt im schriftlichen und mündlichen Ausdruck
  • überdurchschnittliche Kenntnisse der Sprache
  •  

Arbeitsqualität

  • sorgfältig/genau
  • fehlerfrei
  • speditiv
  • gute Selbstkontrolle

 

Leistungswille

  • motiviert
  • engagiert
  • erbringt volle Leistung auch in hektischen Situatio­nen

 

Einsatzbereitschaft:

  • zielstrebig
  • bewältigt grosses Arbeitsvolumen
  • fleissig

 

Flexibilität.

  • kann sich rasch neuen Situationen anpassen
  • vielseitig einsetzbar
  • erfasst schnell das Wesentliche

 

Initiative:

  • initiativ, denkt selbständig-
  • dynamisch
  • spontan
  • stark in der Realisierung

 

Kreativität:

  • hat eigene Ideen
  • innovativ
  • phantasievoll

 

Selbständigkeit:

  • arbeitet selbständig
  • übernimmt Eigenverantwortung

 

Bereitschaft zur Veränderung:

  • aufgeschlossen gegenüber Neuerungen
  • sucht aktiv nach Verbesserungsmöglichkeiten

 

Verhalten gegenüber Vorgesetzen und Kollegen/-innen:

  • aufgeschlossen
  • anpassungsfähig
  • kollegial / hilfsbereit
  • offen/ehrlich
  • guter „teamworker“

 

Verhalten gegenüber — immer verfügbar für Kundschaft Kunden: — selbstsicheres Auftreten

—         gewandt im Umgang mit Kunden

  • freundlich und belastbar

 

Verantwortungsbewusstsein:

  • loyal
  • hält sich an Richtlinien
  • verschwiegen
  • zuverlässig

 

 

Beurteilung des Führungsverhaltens

 

Planung:         

  • setzt seine Mitarbeiter optimal ein
  • zeigt ausgeprägte Voraussicht
  • ist stets gut informiert über den Stand der Arbeiten
  • kontrolliert rechtzeitig die Einhaltung von Terminen

 

Arbeitsorganisation

  • vorbildliche Arbeitszuteilung an Mitarbeiter
  • schöpft die Möglichkeiten der technischen Hilfsmittel voll aus
  • dokumentiert die Arbeitsabläufe den Anforderungen entsprechend

 

Personalführung:

  • informiert seine Mitarbeiter prompt und umfassend
  • hat problemlosen Umgang mit seinen Mitarbeitern
  • setzt den MbO-Gedanken sehr gut um
  • stark in der situativen Führung

 

Mitarbeiterförderung

  • delegiert Kompetenzen an Mitarbeiter
  • erkennt die Ausbildungsbedürfnisse seiner Mitarbei­ter und veranlasst entsprechende Massnahmen
  • erarbeitet Vorschläge zur beruflichen Förderung sei­ner Mitarbeiter

 

Entscheidungsfähigkeit

  • entscheidet mit viel Realitätssinn
  • kompromissfähig
  • fällt rasch und fundiert Entscheide

 

Durchsetzungsvermögen:

            — selbstsicher
            — wirkt überzeugend
            — argumentiert klar und verständlich
            — verfolgt geradlinig seine Ziele

 

Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Bank und den Mitarbeitern:

            — kostenbewusst
            — loyal
            — menschlich
            — objektiv
            — verschwiegen

 

Entwickeln von Mitarbeitern für andere Abteilungen:

 

  • setzt Gesamtfirmeninteresse vor Eigeninteresse
  • bereitet seine Mitarbeiter auf weitere Karriereschritte vor
  • fördert Polyvalenz seiner Mitarbeiter

 

Hinweis: Sowohl bei der Beurteilung der Leistung als auch des Führungs­verhaltens sind nur positive Beurteilungen nicht akzeptabel! Dem Mitarbeiter wird bei nur Positivem gar keine Verbesserung— und Entwicklungsmöglichkeit gelassen, ganz abgesehen davon, dass „perfekt“ unglaubwürdig wirkt!

 

 

 

Beispiele für Leistungsziele

 

Persönliche, funktionsbezogene Leistungsziele:

= Ziele basierend auf den Aufgaben/Verantwortungsbereichen des Mitarbeiters (gegebenenfalls gemäss Stellenbeschreibung)

 

Beispiele:

—         Realisiert das Konzept ABC für den Kurs Y bis 31.08.96

—         Bilanzanalyse für alle Kunden im eigenen Betreuungsbereich durchgeführt bis 21 .12.96

—         Organisiert und leitet die Marketingleitung - Konferenz vom 04.09.96

 

—         Einführung des Projektes X per 30.10.96 (Pilot) und Abschluss per 01 .02.97

 

—         Unterbreitet Vorschläge zur Verbesserung der softwaregestützten Pla­nungstechnik innerhalb der Gruppe (31.03.96) und setzt sie um (31.12.96)

 

Übergeordnete funktionsbezogene Leistungsziele:

= Eigner Beitrag zur Erreichung der Abteilungsziele

 

Beispiele

  • Koordiniert die Kurse der Abteilung hinsichtlich Zeitpunkt und Einsatz der Kursleiter/Referenten bis 31.03.96
  • 15 Akquisitionsbesuche bei potentiellen Neukunden durchgeführt bis 31.12.96 (Abteilungsziel: 70 Besuche)
  • Realisierung der Datenauswertung XYZ per 31.05.96
  • Akquisition von 8 zusätzlichen Mandaten im Jahre 1 996

 

Entwicklungsziele:

= Ziele zur Verwirklichung der persönlichen Vorstellungen im Bezug auf die berufliche Entwicklung sowie zur Persönlichkeitsentwicklung

 

Beispiele:

  • Bereitet sich durch Aneignung von zusätzlichen PC-Kenntnissen (Excel, PowerPoint, Access) auf Funktionswechsel vor, Termin 31.10.96
  • Absolviert 1996 einen Englischkurs und erreicht nn Punkte im TOEFL-Test
  • Übernimmt die Stellvertretung des Gruppenleiters P per 30.06.96

 

Beispiele für Führungsziele:

 

Funktionsbezogene Führungsziele:

= Ziele, welche die unterstellten Mitarbeiter zu einer bestimmten Verhaltensänderung im positiven Sinne bringen

 

Beispiele:

  • Verbessert die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern der Gruppe! Sektion. Mindestens monatlich eine gemeinsame Sitzung
  • trifft Massnahmen zur Förderung des verkäuferischen Verhaltens all seiner Mitarbeiter bis 30.06.96
  • Liefert das Planungskonzept 1996 der Gruppe Z bis 30.04.96 an den Ab­teilungsleiter

 

 

Persönliche Führungsziele:

= Ziele, die das eigene Führungsverhalten im positiven Sinn beeinflussen.

 

Beispiele:

  • Führt 1996 mit jedem Mitarbeiter der Gruppe mindestens 3 Mitarbeiterge­spräche
  • Führt 2 interne Veranstaltungen zum Thema „Qualifikation/MbO“ durch (Termin 30.06.96)

Besucht 1996 das Kaderseminar „Teamentwicklung und Leadership“

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