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Lexikon

Begriff Definition
Rendite und Risiko von Aktienanlagen

Grundsatz: Höheres Risiko bringt höhere Rendite
Solange unsere Wirtschaftsordnung intakt ist, können wir weiterhin davon ausgehen, dass Aktienkurse langfristig eine höhere Gesamtrendite erbringen als weniger riskante Anlagen, wie z.B. Obligationen.

Dies ist vor allem aus vier Gründen so.
Bei Aktien handelt es sich um Sachwerte. Dies bedeutet, dass der Wert von Aktien - der in Franken ausgedrückt wird - im langfristigen Durchschnitt mindestens im Rahmen der Geldentwertung ansteigen sollte.
Der zweite und wohl wichtigste Grund liegt in der Erwartungshaltung des Unternehmers, resp. des Aktionärs (der auch am unternehmerischen Risiko mitträgt): Der Unternehmer wird nur bereit sein, eigenes Kapital zu riskieren, wenn er - im statistischen Durchschnitt und über eine längere Zeitperiode betrachtet - davon ausgehen kann, dass seine Investition mehr Ertrag abwerfen wird, als wenn er seine Mittel mit geringerem Risiko anlegt, also z.B. auf ein Sparkonto legt oder in Obligationen investiert. Der Gesamtertrag auf den Aktien (Dividende und/oder Wertzuwachs resp. Kursgewinn) muss also höher sein als die Rendite auf weniger risikoträchtigen Anlagen. <br> Diese höhere Ertragserwartung, welche bisher in normalen Zeiten im Durchschnitt und über längere Zeitperioden immer erfüllt worden ist, führt zwingend dazu, dass der Gesamtertrag auf Aktien höher ist als bei den weniger risikoreichen Anlagen.
Ein dritter Grund liegt darin, dass die Gesellschaften in der Regel nur einen Teil des Gewinnes (im Durchschnitt lediglich etwas mehr als 33 %) ausschütten. Der Kursgewinn der Aktie ist damit das Gegengewicht zur nur teilweisen Ausschüttung der Gewinne und zur bescheidenen Dividendenrendite (im Durchschnitt unter 2 %). 
Der vierte Grund für steigende Aktienkurse hängt eng mit dem dritten zusammen. Die nur teilweise Ausschüttung der Gewinne bewirkt, dass die Unternehmungen - normalerweise - Jahr für Jahr über mehr Eigenkapital (nämlich im Rahmen nicht ausgeschütteter Gewinne) verfügen, mit welchem sie wieder arbeiten (d.h. zusätzliche Gewinne erzielen) können. Falls mehr Eigenkapital eingesetzt werden kann, sollte es mit der Zeit auch gelingen, den Gewinn zu erhöhen, was sich in einer höheren Dividende niederschlägt. Und dies führt wieder zu steigendem Aktienkurs. 
Im weiteren sei daran erinnert, dass Aktien für den Privatanleger auch deshalb interessanter sind als Obligationen, weil Kursgewinne nicht steuerpflichtig sind.
Andererseits sind natürlich steigende Aktienkurse keineswegs garantiert. Eine Unternehmung kann in Schwierigkeiten kommen, muss möglicherweise umstrukturiert werden, muss neue grosse Investitionen finanzieren können, usw.

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