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Lexikon

Begriff Definition
Steuersubjekt

Der Kollektivanlagevertrag begründet nach der für die Steuerpraxis heute massgebenden Auffassung ein quasi-treuhänderisches Verhältnis zwischen Anteilscheininhaber und Fondsleitung (Höhn/Waldburger, Steuerrecht, Band II, 8.A., Bern 1999, Rz 127 zu § 30). Steuerlich wird die Beteiligung an einem Anlagefonds deshalb so behandelt, wie wenn der Anleger das Fondsvermögen seinem Anteil entsprechend direkt halten würde.
Den Anlagefonds kommt deshalb in der Regel keine eigene Rechtspersönlichkeit zu. Sie sind nicht Steuersubjekt. Höhn/Waldburger sprechen hier vom steuerlichen ""Durchgriff' auf den Anleger. Bei diesem allein werden Fondsvermögen und Erträge besteuert (Steuerrecht Bd. II, Rz 128 zu § 30). Dagegen sind die vom Fonds erzielten Kapitalgewinne nicht steuerbar (Art. 16 Abs. 3 DBG; Art. 7 Abs. 4 lit. b StHG; Art. 37 lit. b SG StG; § 33 lit. i AG StG).
Eine Ausnahme von diesem Grundsatz bilden aus steuerlicher Sicht lediglich die Immobilienfonds mit direktem Grundbesitz, die in Kapitel 5 behandelt werden. Diesen wird zu Steuerzwecken Rechtspersönlichkeit zuerkannt, soweit die Erträge aus direktem Grundbesitz betroffen sind. Darüber hinaus sind die Anlagefonds berechtigt, die Verrechnungssteuer auf Erträgen zurückzufordern (Art. 26 VStG):

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