Lk-0315
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Drei Gleichnisse von der Freude über die Busse
Lk 15,1 Es pflegten ihm aber alle Zöllner und Sünder zu nahen, um ihn zu hören.
Lk 15,2 Und die Pharisäer und Schriftgelehrten murrten und sprachen: Dieser nimmt die Sünder an und ißt mit ihnen!
Das verlorene Schaf
Lk 15,3 Er sagte aber zu ihnen dieses Gleichnis und sprach:
Lk 15,4 Welcher Mensch ist unter euch, der hundert Schafe hat und eins von ihnen verliert, der nicht die neunundneunzig in der Wüste läßt und dem verlornen nachgeht, bis er es findet?
Lk 15,5 Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es auf seine Schulter mit Freuden
Lk 15,6 und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und Nachbarn zusammen und spricht zu ihnen: Freuet euch mit mir
Lk 15,7 Ich sage euch, also wird Freude sein im Himmel über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen.
Der verlorene Groschen
Lk 15,8 Oder welche Frau, die zehn Drachmen hat, wenn sie eine Drachme verliert, zündet nicht ein Licht an und kehrt das Haus und sucht mit Fleiß, bis sie sie findet?
Lk 15,9 Und wenn sie sie gefunden hat, ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und spricht: Freuet euch mit mir
Lk 15,10 Also, sage ich euch, ist Freude vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.
Der verlorene Sohn
Lk 15,11 Und er sprach: Ein Mensch hatte zwei Söhne.
Lk 15,12 Und der jüngere sprach zum Vater: Gib mir, Vater, den Teil des Vermögens, der mir zufällt! Und er teilte ihnen das Gut.
Lk 15,13 Und nicht lange darnach packte der jüngere Sohn alles zusammen und reiste in ein fernes Land, und dort verschleuderte er sein Vermögen mit liederlichem Leben.
Lk 15,14 Nachdem er aber alles aufgebraucht hatte, kam eine gewaltige Hungersnot über jenes Land, und auch er fing an, Mangel zu leiden.
Lk 15,15 Da ging er hin und hängte sich an einen Bürger jenes Landes
Lk 15,16 Und er begehrte, sich zu sättigen mit den Schoten, welche die Schweine fraßen
Lk 15,17 Er kam aber zu sich selbst und sprach: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluß, ich aber verderbe hier vor Hunger!
Lk 15,18 Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir,
Lk 15,19 ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen
Lk 15,20 Und er machte sich auf und ging zu seinem Vater. Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und hatte Erbarmen, lief, fiel ihm um den Hals und küßte ihn.
Lk 15,21 Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen!
Lk 15,22 Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringet eilends das beste Feierkleid her und ziehet es ihm an, und gebet ihm einen Ring an die Hand und Schuhe an die Füße
Lk 15,23 und bringet das gemästete Kalb her und schlachtet es
Lk 15,24 Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden
Lk 15,25 Aber sein älterer Sohn war auf dem Felde
Lk 15,26 Und er rief einen der Knechte herbei und erkundigte sich, was das sei.
Lk 15,27 Der sprach zu ihm: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das gemästete Kalb geschlachtet, weil er ihn gesund wiedererhalten hat.
Lk 15,28 Da ward er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber ging hinaus und redete ihm zu.
Lk 15,29 Er aber antwortete und sprach zum Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir und habe nie dein Gebot übertreten
Lk 15,30 Da aber dieser dein Sohn gekommen ist, der dein Gut mit Dirnen verschlungen hat, hast du ihm das gemästete Kalb geschlachtet!
Lk 15,31 Er aber sprach zu ihm: Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein.
Lk 15,32 Man mußte aber fröhlich sein und sich freuen
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Lk-0316
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Das Gleichnis vom ungerechten Haushalter: der richtige Gebrauch des Geldes
Lk 16,1 Er sagte aber auch zu den Jüngern: Es war ein reicher Mann, der hatte einen Haushalter
Lk 16,2 Und er rief ihn zu sich und sprach zu ihm: Was höre ich da von dir? Lege Rechnung ab von deiner Verwaltung
Lk 16,3 Da sprach der Haushalter bei sich selbst: Was soll ich tun, da mein Herr mir die Verwaltung nimmt? Graben kann ich nicht
Lk 16,4 Ich weiß, was ich tun will, damit sie mich, wenn ich der Verwaltung enthoben bin, in ihre Häuser aufnehmen.
Lk 16,5 Und er rief einen jeden der Schuldner seines Herrn zu sich und sprach zu dem ersten: Wieviel bist du meinem Herrn schuldig?
Lk 16,6 Der sprach: Hundert Bat Öl. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setze dich und schreibe flugs fünfzig!
Lk 16,7 Darnach sprach er zu einem andern: Du aber, wieviel bist du schuldig? Der sagte: Hundert Kor Weizen. Und er spricht zu ihm: Nimm deinen Schuldschein und schreibe achtzig.
Lk 16,8 Und der Herr lobte den ungerechten Haushalter, daß er klug gehandelt habe. Denn die Kinder dieser Welt sind ihrem Geschlecht gegenüber klüger als die Kinder des Lichts.
Lk 16,9 Auch ich sage euch: Machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, auf daß, wenn er [euch] ausgeht, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten.
Lk 16,10 Wer im Kleinsten treu ist, der ist auch im Großen treu
Lk 16,11 Wenn ihr nun in dem ungerechten Mammon nicht treu waret, wer wird euch das Wahre anvertrauen?
Lk 16,12 Und wenn ihr mit dem fremden [Gut] nicht treu waret, wer wird euch das Eure geben?
Lk 16,13 Kein Knecht kann zwei Herren dienen
Jesus tadelt Habgier
Lk 16,14 Das alles hörten aber auch die Pharisäer, die waren geldgierig und verspotteten ihn.
Lk 16,15 Und er sprach zu ihnen: Ihr seid es, die sich selbst rechtfertigen vor den Menschen, aber Gott kennt eure Herzen
Lk 16,16 Das Gesetz und die Propheten gehen bis auf Johannes
Lk 16,17 Es ist aber leichter, daß Himmel und Erde vergehen, als daß ein einziges Strichlein des Gesetzes falle.
Jesus lehrt über Ehescheidung
Lk 16,18 Jeder, der sich von seinem Weibe scheidet und eine andere heiratet, der bricht die Ehe, und jeder, der eine von ihrem Manne Geschiedene heiratet, bricht auch die Ehe.
Der reiche Mann und der arme Lazarus
Lk 16,19 Es war aber ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpur und kostbare Leinwand und lebte alle Tage herrlich und in Freuden.
Lk 16,20 Ein Armer aber, namens Lazarus, lag vor dessen Tür, voller Geschwüre,
Lk 16,21 und begehrte, sich zu sättigen von dem, was von des Reichen Tische fiel
Lk 16,22 Es begab sich aber, daß der Arme starb und von den Engeln in Abrahams Schoß getragen wurde. Es starb aber auch der Reiche und wurde begraben.
Lk 16,23 Und als er im Totenreich seine Augen erhob, da er Qualen litt, sieht er Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß.
Lk 16,24 Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, daß er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und meine Zunge kühle
Lk 16,25 Abraham aber sprach: Sohn, bedenke, daß du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben und Lazarus gleichermaßen das Böse
Lk 16,26 Und zu alledem ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestigt, so daß die, welche von hier zu euch hinübersteigen wollen, es nicht können, noch die von dort es vermögen, zu uns herüberzukommen.
Lk 16,27 Da sprach er: So bitte ich dich, Vater, daß du ihn in das Haus meines Vaters sendest -
Lk 16,28 denn ich habe fünf Brüder -, daß er sie warne, damit nicht auch sie kommen an diesen Ort der Qual!
Lk 16,29 Spricht zu ihm Abraham: Sie haben Mose und die Propheten
Lk 16,30 Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn jemand von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun!
Lk 16,31 Er aber sprach zu ihm: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, so würden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten auferstände.
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Lk-0317
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Jesus lehrt über Beleidigung, Vergebung und Glaube
Lk 17,1 Er sprach aber zu den Jüngern: Es ist unvermeidlich, daß Ärgernisse kommen
Lk 17,2 Es wäre für ihn besser, wenn ein Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde, als daß er einem dieser Kleinen Ärgernis gebe.
Lk 17,3 Habt acht auf euch selbst! Wenn aber dein Bruder sündigt, so weise ihn zurecht
Lk 17,4 Und wenn er siebenmal des Tages wider dich sündigte und siebenmal wieder zu dir käme und spräche: Es reut mich! - so sollst du ihm vergeben.
Lk 17,5 Und die Apostel sprachen zum Herrn: Mehre uns den Glauben!
Lk 17,6 Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Entwurzle dich und verpflanze dich ins Meer! Und er würde euch gehorchen.
Völliger Dienst ist unsere Pflicht
Lk 17,7 Wer aber von euch wird zu seinem Knechte, der pflügt oder weidet, wenn er vom Felde heimkommt, sagen: Komm alsbald her und setze dich zu Tische?
Lk 17,8 Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Bereite mir das Abendbrot, schürze dich und diene mir, bis ich gegessen und getrunken habe, und hernach iß und trink du?
Lk 17,9 Dankt er wohl dem Knecht, daß er getan hat, was ihm befohlen war? [Ich glaube nicht!]
Lk 17,10 Also auch ihr, wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen war, so sprechet: Wir sind unnütze Knechte
Zehn Aussätzige gereinigt
Lk 17,11 Und es begab sich, als er nach Jerusalem reiste, daß er mitten durch Samaria und Galiläa zog.
Lk 17,12 Und bei seiner Ankunft in einem Dorf begegneten ihm zehn aussätzige Männer, die von ferne stehen blieben.
Lk 17,13 Und sie erhoben ihre Stimme und sprachen: Jesus, Meister, erbarme dich unser!
Lk 17,14 Und als er sie sah, sprach er zu ihnen: Gehet hin und zeiget euch den Priestern! Und es begab sich, während sie hingingen, wurden sie rein.
Lk 17,15 Einer aber von ihnen, als er sah, daß er geheilt worden war, kehrte wieder um und pries Gott mit lauter Stimme,
Lk 17,16 warf sich auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm
Lk 17,17 Da antwortete Jesus und sprach: Sind nicht ihrer zehn rein geworden? Wo sind aber die neun?
Lk 17,18 Hat sich sonst keiner gefunden, der umgekehrt wäre, um Gott die Ehre zu geben, als nur dieser Fremdling?
Lk 17,19 Und er sprach zu ihm: Steh auf und gehe hin
Das Königreich wie es heute aussieht
Lk 17,20 Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht mit Aufsehen.
Lk 17,21 Man wird nicht sagen: Siehe hier! oder: Siehe dort ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist inwendig in euch.
Jesus sagt Sein zweites Kommen voraus
Lk 17,22 Er sprach aber zu den Jüngern: Es werden Tage kommen, da ihr begehren werdet, einen einzigen der Tage des Menschensohnes zu sehen, und ihr werdet ihn nicht sehen.
Lk 17,23 Und sie werden zu euch sagen: Siehe hier, siehe dort! Gehet nicht hin und laufet ihnen nicht nach.
Lk 17,24 Denn gleichwie der Blitz, wenn er erstrahlt, von einer Himmelsgegend bis zur andern leuchtet, also wird auch des Menschen Sohn an seinem Tage sein.
Lk 17,25 Zuvor aber muß er viel leiden und von diesem Geschlecht verworfen werden.
Lk 17,26 Und wie es in den Tagen Noahs zuging, so wird es auch sein in den Tagen des Menschensohnes:
Lk 17,27 Sie aßen, sie tranken, sie freiten und ließen sich freien, bis zu dem Tage, da Noah in die Arche ging
Lk 17,28 Ähnlich wie es in den Tagen Lots zuging: Sie aßen, sie tranken, sie kauften und verkauften, sie pflanzten und bauten
Lk 17,29 an dem Tage aber, da Lot aus Sodom wegging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und vertilgte alle.
Lk 17,30 Gerade so wird es sein an dem Tage, da des Menschen Sohn geoffenbart wird.
Lk 17,31 Wer an jenem Tage auf dem Dache ist und sein Gerät im Hause hat, der steige nicht hinab, dasselbe zu holen
Lk 17,32 Gedenket an Lots Weib!
Lk 17,33 Wer seine Seele zu erhalten sucht, der wird sie verlieren, und wer sie verliert, der wird ihr zum Leben verhelfen.
Lk 17,34 Ich sage euch, in dieser Nacht werden zwei in einem Bette sein, der eine wird genommen und der andere gelassen werden.
Lk 17,35 Zwei werden miteinander mahlen
Lk 17,36 Zwei werden auf dem Felde sein
Lk 17,37 Und sie antworteten und sprachen zu ihm: Wo, Herr? Und er sprach zu ihnen: Wo das Aas ist, da versammeln sich auch die Adler.
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Lk-0318
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Zwei Gleichnisse über Gebet
Ausharren im Gebet wird belohnt
Lk 18,1 Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis dafür, daß sie allezeit beten und nicht nachlässig werden sollten,
Lk 18,2 nämlich: Es war ein Richter in einer Stadt, der Gott nicht fürchtete und sich vor keinem Menschen scheute.
Lk 18,3 Es war aber eine Witwe in jener Stadt
Lk 18,4 Und er wollte lange nicht
Lk 18,5 so will ich dennoch, weil mir diese Witwe Mühe macht, ihr Recht schaffen, damit sie nicht schließlich komme und mich ins Gesicht schlage.
Lk 18,6 Und der Herr sprach: Höret, was der ungerechte Richter sagt!
Lk 18,7 Sollte aber Gott nicht seinen Auserwählten Recht schaffen, die Tag und Nacht zu ihm rufen, wenn er sie auch lange warten läßt?
Lk 18,8 Ich sage euch, er wird ihnen Recht schaffen in Kürze! Doch wenn des Menschen Sohn kommt, wird er auch den Glauben finden auf Erden?
Der Pharisäer und der Zöllner: die richtige und die falsche Haltung im Gebet
Lk 18,9 Er sagte aber auch zu etlichen, die sich selbst vertrauten, daß sie gerecht seien, und die übrigen verachteten, dieses Gleichnis:
Lk 18,10 Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner.
Lk 18,11 Der Pharisäer stellte sich hin und betete bei sich selbst also: O Gott, ich danke dir, daß ich nicht bin wie die übrigen Menschen, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner.
Lk 18,12 Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich erwerbe.
Lk 18,13 Und der Zöllner stand von ferne, wagte nicht einmal seine Augen zum Himmel zu erheben, sondern schlug an seine Brust und sprach: O Gott, sei mir Sünder gnädig!
Lk 18,14 Ich sage euch, dieser ging gerechtfertigt in sein Haus hinab, eher als jener
Jesus segnet die Kindlein
Lk 18,15 Sie brachten aber auch Kindlein zu ihm, damit er sie anrühre. Da es aber die Jünger sahen, schalten sie sie.
Lk 18,16 Aber Jesus rief sie zu sich und sprach: Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret es ihnen nicht
Lk 18,17 Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird gar nicht hineinkommen.
Der reiche Jüngling
Lk 18,18 Und es fragte ihn ein Oberster und sprach: Guter Meister, was muß ich tun, um das ewige Leben zu ererben?
Lk 18,19 Da sprach Jesus zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut, als nur Gott allein.
Lk 18,20 Du weißt die Gebote: «Du sollst nicht ehebrechen! Du sollst nicht töten! Du sollst nicht stehlen! Du sollst nicht falsches Zeugnis reden! Ehre deinen Vater und deine Mutter!»
Lk 18,21 Er aber sprach: Das habe ich alles gehalten von Jugend an.
Lk 18,22 Da Jesus das hörte, sprach er zu ihm: Eins fehlt dir noch
Lk 18,23 Als er aber solches hörte, wurde er ganz traurig
Lk 18,24 Als aber Jesus ihn so sah, sprach er: Wie schwer werden die Reichen ins Reich Gottes eingehen!
Lk 18,25 Denn es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als daß ein Reicher in das Reich Gottes komme.
Lk 18,26 Da sprachen die, welche es hörten: Wer kann dann gerettet werden?
Lk 18,27 Er aber sprach: Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich.
Die Belohnung für Opfer
Lk 18,28 Da sprach Petrus: Siehe, wir haben das Unsrige verlassen und sind dir nachgefolgt!
Lk 18,29 Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Weib oder Brüder oder Eltern oder Kinder verlassen hat um des Reiches Gottes willen,
Lk 18,30 der es nicht vielfältig wieder empfinge in dieser Zeit und in der zukünftigen Weltzeit das ewige Leben!
Jesus verkündigt noch einmal Seinen Tod und Seine Auferstehung
Lk 18,31 Er nahm aber die Zwölf zu sich und sprach zu ihnen: Siehe, wir ziehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles erfüllt werden, was durch die Propheten über den Menschensohn geschrieben ist
Lk 18,32 denn er wird den Heiden überliefert und verspottet und mißhandelt und verspeit werden.
Lk 18,33 Und sie werden ihn geißeln und töten, und am dritten Tage wird er wieder auferstehen.
Lk 18,34 Und sie verstanden nichts davon, und diese Rede war ihnen zu geheimnisvoll, und sie begriffen den Ausspruch nicht.
Bartimäus wird sehend
Lk 18,35 Es begab sich aber, als er sich Jericho näherte, saß ein Blinder am Wege und bettelte.
Lk 18,36 Und da er das Volk vorüberziehen hörte, erkundigte er sich, was das sei.
Lk 18,37 Da verkündigten sie ihm, Jesus von Nazareth gehe vorüber.
Lk 18,38 Und er rief und sprach: Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner!
Lk 18,39 Und die vorangingen, bedrohten ihn, er solle schweigen
Lk 18,40 Da blieb Jesus stehen und hieß ihn zu sich führen. Und als er herangekommen war, fragte er ihn:
Lk 18,41 Was willst du, daß ich dir tun soll? Er sprach: Herr, daß ich sehend werde!
Lk 18,42 Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend! Dein Glaube hat dich gerettet!
Lk 18,43 Und alsbald wurde er sehend und folgte ihm nach und pries Gott
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Lk-0319
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Die Bekehrung des Zachäus
Lk 19,1 Und er ging hinein und zog durch Jericho.
Lk 19,2 Und siehe, da war ein Mann, genannt Zachäus, ein Oberzöllner, und der war reich.
Lk 19,3 Und er begehrte, Jesus zu sehen, wer er sei, und konnte es nicht wegen der Volksmenge
Lk 19,4 Da lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerbaum, damit er ihn sähe
Lk 19,5 Und als Jesus an den Ort kam, blickte er auf und sah ihn und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilends herab
Lk 19,6 Und er stieg eilends herab und nahm ihn auf mit Freuden.
Lk 19,7 Als sie es aber sahen, murrten sie alle und sprachen: Er ist bei einem sündigen Mann eingekehrt, um Herberge zu nehmen!
Lk 19,8 Zachäus aber trat hin und sprach zum Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen, und wenn ich jemand betrogen habe, so gebe ich es vierfältig zurück.
Lk 19,9 Jesus sprach zu ihm: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, dieweil auch er ein Sohn Abrahams ist
Lk 19,10 denn des Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist.
Die zehn Pfund: das Gleichnis von der langen Reise
Lk 19,11 Als sie aber solches hörten, fuhr er fort und sagte ein Gleichnis, weil er nahe bei Jerusalem war und sie meinten, das Reich Gottes würde unverzüglich erscheinen.
Lk 19,12 Er sprach nun: Ein Edelmann zog in ein fernes Land, um sich die Königswürde zu holen und alsdann wiederzukommen.
Lk 19,13 Da rief er zehn seiner Knechte und gab ihnen zehn Pfunde und sprach zu ihnen: Handelt damit, bis ich wiederkomme!
Lk 19,14 Seine Bürger aber haßten ihn und schickten ihm eine Gesandtschaft nach und ließen sagen: Wir wollen nicht, daß dieser über uns König werde!
Lk 19,15 Und es begab sich, als er wiederkam, nachdem er die Königswürde empfangen, da ließ er die Knechte, denen er das Geld gegeben hatte, vor sich rufen, um zu erfahren, was ein jeder erhandelt habe.
Lk 19,16 Da kam der erste und sprach: Herr, dein Pfund hat zehn Pfund dazugewonnen!
Lk 19,17 Und er sprach zu ihm: Recht so, du braver Knecht! Weil du im Geringsten treu gewesen bist, sollst du Macht haben über zehn Städte!
Lk 19,18 Und der zweite kam und sprach: Herr, dein Pfund hat fünf Pfund erworben!
Lk 19,19 Er sprach auch zu diesem: Und du sollst über fünf Städte gesetzt sein!
Lk 19,20 Und ein anderer kam und sprach: Herr, siehe, hier ist dein Pfund, welches ich im Schweißtuch aufbewahrt habe!
Lk 19,21 Denn ich fürchtete dich, weil du ein strenger Mann bist
Lk 19,22 Da sprach er zu ihm: Aus deinem Munde will ich dich richten, du böser Knecht! Wußtest du, daß ich ein strenger Mann bin, daß ich nehme, was ich nicht hingelegt, und ernte, was ich nicht gesät habe?
Lk 19,23 Warum hast du denn mein Geld nicht auf der Bank angelegt, so daß ich es bei meiner Ankunft mit Zinsen hätte einziehen können?
Lk 19,24 Und zu den Umstehenden sprach er: Nehmet ihm das Pfund und gebet es dem, der die zehn Pfunde hat!
Lk 19,25 Da sagten sie zu ihm: Herr, er hat schon zehn Pfunde! -
Lk 19,26 Ich sage euch: Wer da hat, dem wird gegeben werden
Lk 19,27 Doch diese meine Feinde, die nicht wollten, daß ich König über sie werde, bringet her und erwürget sie vor mir!
Die Verwerfung Christi und Sein Tod
Triumphaler Einzug Jesu
Lk 19,28 Und nachdem er das gesagt, zog er weiter und reiste hinauf nach Jerusalem.
Lk 19,29 Und es begab sich, als er in die Nähe von Bethphage und Bethanien kam, zu dem Berge, welcher Ölberg heißt, sandte er zwei seiner Jünger
Lk 19,30 und sprach: Gehet hin in den Flecken, der vor euch liegt
Lk 19,31 Und wenn euch jemand fragt: Warum bindet ihr es los? - so sprechet also: Der Herr bedarf seiner!
Lk 19,32 Da gingen die Abgesandten hin und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte.
Lk 19,33 Als sie aber das Füllen losbanden, sprachen die Herren desselben zu ihnen: Warum bindet ihr das Füllen los?
Lk 19,34 Sie aber sprachen: Der Herr bedarf seiner!
Lk 19,35 Und sie brachten es zu Jesus und warfen ihre Kleider auf das Füllen und setzten Jesus darauf.
Lk 19,36 Als er aber weiterzog, breiteten sie auf dem Wege ihre Kleider aus.
Lk 19,37 Als er sich aber schon dem Abhang des Ölberges näherte, fing die ganze Menge der Jünger freudig an, Gott zu loben mit lauter Stimme wegen all der Taten, die sie gesehen hatten,
Lk 19,38 und sprachen: Gepriesen sei der König, der da kommt im Namen des Herrn! Friede im Himmel und Ehre in der Höhe!
Lk 19,39 Und etliche der Pharisäer unter dem Volk sprachen zu ihm: Meister, weise deine Jünger zurecht!
Lk 19,40 Und er antwortete und sprach: Ich sage euch, wenn diese schweigen, so werden die Steine schreien!
Jesus klagt noch einmal über Jerusalem
Lk 19,41 Und als er näher kam und die Stadt sah, weinte er über sie
Lk 19,42 und sprach: Wenn doch auch du erkannt hättest an diesem deinem Tage, was zu deinem Frieden dient!
Lk 19,43 Nun aber ist es vor deinen Augen verborgen, daß Tage über dich kommen werden, da deine Feinde einen Wall gegen dich aufwerfen, dich ringsum einschließen und von allen Seiten ängstigen
Lk 19,44 und dich dem Erdboden gleich machen werden, auch deine Kinder in dir, und in dir keinen Stein auf dem andern lassen werden, darum, weil du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast!
Jesus treibt die Händler aus dem Tempel
Lk 19,45 Und er ging in den Tempel hinein und fing an, die Verkäufer und Käufer auszutreiben, und sprach zu ihnen:
Lk 19,46 Es steht geschrieben: «Mein Haus ist ein Bethaus.» Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht!
Lk 19,47 Und er lehrte täglich im Tempel
Lk 19,48 Und sie fanden nicht, was sie tun sollten
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LK-0320
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Jesus wird über Seine Autorität befragt
Lk 20,1 Es begab sich aber an einem der Tage, als er das Volk im Tempel lehrte und das Evangelium verkündigte, da traten die Hohenpriester und die Schriftgelehrten samt den Ältesten herzu
Lk 20,2 und sprachen zu ihm: Sage uns, in welcher Vollmacht tust du das? Und wer hat dir diese Vollmacht gegeben?
Lk 20,3 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch etwas fragen! Saget mir:
Lk 20,4 War die Taufe des Johannes vom Himmel oder von Menschen?
Lk 20,5 Sie aber dachten bei sich selbst und sprachen: Wenn wir sagen: Vom Himmel, so wird er fragen: Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt?
Lk 20,6 Wenn wir aber sagen: Von Menschen, so wird das ganze Volk uns steinigen
Lk 20,7 Und sie antworteten, sie wüßten nicht woher.
Lk 20,8 Und Jesus sprach zu ihnen: So sage auch ich euch nicht, in welcher Vollmacht ich solches tue.
Das Gleichnis von dem Besitzer des Weinberges
Lk 20,9 Er fing aber an, dem Volk dieses Gleichnis zu sagen: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und verpachtete ihn an Weingärtner und hielt sich längere Zeit außer Landes auf.
Lk 20,10 Und als es Zeit war, sandte er einen Knecht zu den Weingärtnern, damit sie ihm von der Frucht des Weinbergs gäben. Die Weingärtner aber schlugen ihn und jagten ihn mit leeren Händen davon.
Lk 20,11 Und er fuhr fort und sandte einen andern Knecht. Sie aber schlugen auch diesen und beschimpften ihn und jagten ihn leer davon.
Lk 20,12 Und er fuhr fort und sandte einen dritten
Lk 20,13 Da sprach der Herr des Weinbergs: Was soll ich tun? Ich will meinen Sohn senden, den geliebten
Lk 20,14 Als aber die Weingärtner diesen sahen, sprachen sie untereinander: Das ist der Erbe! Kommt, laßt uns ihn töten, damit das Erbgut unser werde!
Lk 20,15 Und sie stießen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn. Was wird nun der Herr des Weinbergs mit ihnen tun?
Lk 20,16 Er wird kommen und diese Weingärtner umbringen und den Weinberg andern geben. Als sie das hörten, sprachen sie: Das sei ferne!
Lk 20,17 Er aber blickte sie an und sprach: Was bedeutet denn das, was geschrieben steht: «Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden?»
Lk 20,18 Wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschmettert werden
Jesus antwortet den Herodianern
Lk 20,19 Da suchten die Hohenpriester und die Schriftgelehrten Hand an ihn zu legen zu derselben Stunde
Lk 20,20 Und sie lauerten ihm auf und sandten Aufpasser ab, die sich stellen sollten, als wären sie redlich, um ein Wort von ihm aufzufangen, damit sie ihn der Obrigkeit und der Gewalt des Landpflegers überantworten könnten.
Lk 20,21 Und sie fragten ihn und sprachen: Meister, wir wissen, daß du richtig redest und lehrst und nicht die Person ansiehst, sondern den Weg Gottes der Wahrheit gemäß lehrst.
Lk 20,22 Ist es uns erlaubt, dem Kaiser die Steuer zu geben, oder nicht?
Lk 20,23 Da er aber ihre Arglist merkte, sprach er zu ihnen: Was versucht ihr mich?
Lk 20,24 Zeiget mir einen Denar! Wessen Bild und Aufschrift trägt er? Sie antworteten: Des Kaisers.
Lk 20,25 Er aber sprach zu ihnen: So gebt doch dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!
Lk 20,26 Und sie konnten an dem Wort nichts beanstanden vor dem Volk und verwunderten sich über seine Antwort und schwiegen.
Jesus antwortet den Sadduzäern
Lk 20,27 Da traten aber etliche der Sadduzäer herzu, welche behaupten, es gebe keine Auferstehung, fragten ihn
Lk 20,28 und sprachen: Meister! Mose hat uns vorgeschrieben: Wenn jemandes Bruder eine Frau hat und kinderlos stirbt, so soll dessen Bruder die Frau nehmen und seinem Bruder Nachkommenschaft erwecken.
Lk 20,29 Nun waren sieben Brüder. Der erste nahm eine Frau und starb kinderlos.
Lk 20,30 Da nahm der zweite die Frau und starb auch kinderlos.
Lk 20,31 Und der dritte nahm sie, desgleichen alle sieben und hinterließen keine Kinder bei ihrem Tod.
Lk 20,32 Zuletzt starb auch die Frau.
Lk 20,33 Wessen Frau wird sie nun in der Auferstehung sein? Denn alle sieben haben sie zur Frau gehabt.
Lk 20,34 Und Jesus antwortete ihnen: Die Kinder dieser Weltzeit freien und lassen sich freien
Lk 20,35 welche aber gewürdigt werden, jene Weltzeit zu erlangen und die Auferstehung von den Toten, die werden weder freien noch sich freien lassen,
Lk 20,36 denn sie können auch nicht mehr sterben
Lk 20,37 Daß aber die Toten auferstehen, hat auch Mose angedeutet bei [der Geschichte von] dem Busch, wo er den Herrn nennt «den Gott Abrahams und den Gott Isaaks und den Gott Jakobs».
Lk 20,38 Er ist aber nicht Gott der Toten, sondern der Lebendigen
Jesus fragt die Schriftgelehrten und warnt vor ihnen
Lk 20,39 Da antworteten etliche der Schriftgelehrten und sprachen: Meister, du hast trefflich geantwortet!
Lk 20,40 Denn sie unterstanden sich nicht mehr, ihn etwas zu fragen.
Lk 20,41 Er aber sprach zu ihnen: Wie sagen sie, daß Christus Davids Sohn sei?
Lk 20,42 Und doch sagt David selbst im Buche der Psalmen: «Der Herr hat zu meinem Herrn gesprochen: Setze dich zu meiner Rechten,
Lk 20,43 bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße!»
Lk 20,44 David nennt ihn also Herr
Lk 20,45 Als aber das Volk zuhörte, sprach er zu seinen Jüngern:
Lk 20,46 Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die im Talar einhergehen wollen und sich gerne grüßen lassen auf den Märkten und den Vorsitz in den Synagogen und die ersten Plätze bei den Mahlzeiten lieben
Lk 20,47 sie fressen der Witwen Häuser und sprechen zum Vorwand lange Gebete
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Lk-0321
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Die Scherflein der Witwe
Lk 21,1 Als er aber aufblickte, sah er, wie die Reichen ihre Gaben in den Gotteskasten legten.
Lk 21,2 Er sah aber auch eine auf ihren Verdienst angewiesene Witwe, die legte dort zwei Scherflein ein
Lk 21,3 und er sprach: Wahrlich, ich sage euch, diese arme Witwe hat mehr als alle eingelegt!
Lk 21,4 Denn diese alle haben von ihrem Überfluße zu den Gaben beigetragen
Die Rede von der Zerstörung Jerusalems
Lk 21,5 Und als etliche von dem Tempel sagten, daß er mit schönen Steinen und Weihgeschenken geschmückt sei, sprach er:
Lk 21,6 Was ihr da sehet, - es werden Tage kommen, wo kein Stein auf dem andern bleiben wird, der nicht zerstört würde!
Die beiden Fragen der Jünger: Wann? und Was?
Lk 21,7 Sie fragten ihn aber und sprachen: Meister, wann wird denn das geschehen, und welches wird das Zeichen sein, wann es geschehen soll?
Daniels siebzig Jahrwochen: die Endzeit
Lk 21,8 Er sprach: Sehet zu, daß ihr nicht irregeführt werdet! Denn viele werden kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin es! - und: Die Zeit ist nahe! Laufet ihnen nicht nach!
Lk 21,9 Wenn ihr aber von Kriegen und Unruhen hören werdet, so erschrecket nicht
Lk 21,10 Dann sprach er zu ihnen: Ein Volk wird sich über das andere erheben und ein Reich über das andere
Lk 21,11 und große Erdbeben werden sein hin und wieder, Seuchen und Hungersnöte
Die Leiden der Apostel und der Gläubigen vor der siebzigsten Woche
Lk 21,12 Vor diesem allem aber werden sie Hand an euch legen und euch verfolgen und in Synagogen und Gefängnisse überliefern und vor Könige und Fürsten führen um meines Namens willen.
Lk 21,13 Das wird euch aber Gelegenheit zum Zeugnis geben.
Lk 21,14 So nehmet euch nun zu Herzen, daß ihr eure Verteidigung nicht vorher überlegen sollt
Lk 21,15 denn ich will euch Mund und Weisheit geben, welcher alle eure Widersacher nicht sollen widersprechen noch widerstehen können.
Lk 21,16 Ihr werdet aber auch von Eltern und Brüdern und Verwandten und Freunden überantwortet werden, und man wird etliche von euch töten,
Lk 21,17 und ihr werdet von allen gehaßt sein um meines Namens willen.
Lk 21,18 Und kein Haar von eurem Haupte wird verloren gehen.
Lk 21,19 Durch eure Geduld gewinnet eure Seelen!
Die Zerstörung Jerusalems wird vorausgesagt
Lk 21,20 Wenn ihr aber Jerusalem von Kriegsheeren belagert sehet, alsdann erkennet, daß ihre Verwüstung nahe ist.
Lk 21,21 Alsdann fliehe, wer in Judäa ist, auf die Berge
Lk 21,22 Denn das sind Tage der Rache, damit alles erfüllt werde, was geschrieben steht.
Lk 21,23 Wehe aber den Schwangern und den Säugenden in jenen Tagen, denn es wird große Not im Lande sein und ein Zorn über dieses Volk!
Lk 21,24 Und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwerts und gefangen weggeführt werden unter alle Völker
Das Wiederkommen Christi auf die Erde am Ende der Grossen Trübsal
Lk 21,25 Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen, und auf Erden Angst der Völker vor Ratlosigkeit bei dem Tosen des Meeres und der Wogen,
Lk 21,26 da die Menschen in Ohnmacht sinken werden vor Furcht und Erwartung dessen, was über den Erdkreis kommen soll
Lk 21,27 Und dann werden sie des Menschen Sohn kommen sehen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit.
Lk 21,28 Wenn aber dieses zu geschehen anfängt, so richtet euch auf und erhebet eure Häupter, weil eure Erlösung naht.
Das Gleichnis vom Feigenbaum
Lk 21,29 Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Sehet den Feigenbaum und alle Bäume!
Lk 21,30 Wenn ihr sie schon ausschlagen sehet, so merket ihr von selbst, daß der Sommer jetzt nahe ist.
Lk 21,31 Also auch, wenn ihr sehet, daß dieses geschieht, so merket ihr, daß das Reich Gottes nahe ist.
Lk 21,32 Wahrlich, ich sage euch, dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles geschehen sein wird.
Lk 21,33 Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.
Wachsamkeit angeraten
Lk 21,34 Habt aber acht auf euch selbst, daß eure Herzen nicht beschwert werden durch Rausch und Trunkenheit und Nahrungssorgen und jener Tag unversehens über euch komme!
Lk 21,35 Denn wie ein Fallstrick wird er über alle kommen, die auf dem ganzen Erdboden wohnen.
Lk 21,36 Darum wachet jederzeit und bittet, daß ihr gewürdigt werdet, zu entfliehen diesem allem, was geschehen soll, und zu stehen vor des Menschen Sohn!
Lk 21,37 Er war aber tagsüber im Tempel und lehrte, des Nachts aber ging er hinaus und übernachtete an dem Berge, welcher Ölberg heißt.
Lk 21,38 Und alles Volk kam früh zu ihm in den Tempel, um ihn zu hören.
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Lk-0322
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Judas willigt ein, Jesus zu verraten
Lk 22,1 Es nahte aber das Fest der ungesäuerten Brote, welches man Passah nennt.
Lk 22,2 Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten trachteten darnach, wie sie ihn umbringen könnten
Lk 22,3 Es fuhr aber der Satan in Judas, genannt Ischariot, der aus der Zahl der Zwölf war.
Lk 22,4 Und er ging hin und besprach mit den Hohenpriestern und den Hauptleuten, wie er ihnen Jesus ausliefern wollte.
Lk 22,5 Und sie wurden froh und kamen überein, ihm Geld zu geben.
Lk 22,6 Und er versprach es und suchte eine gute Gelegenheit, um ihn ohne Volksauflauf an sie auszuliefern.
Die Vorbereitung für das Passahfest
Lk 22,7 Es kam aber der Tag der ungesäuerten Brote, da man das Passah schlachten mußte.
Lk 22,8 Und er sandte Petrus und Johannes und sprach: Gehet hin, bereitet uns das Passah, damit wir es essen!
Lk 22,9 Sie aber sprachen: Wo willst du, daß wir es bereiten?
Lk 22,10 Er aber sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr in die Stadt hineinkommet, so wird euch ein Mensch begegnen, der einen Krug mit Wasser trägt
Lk 22,11 und sprechet zu dem Hausherrn: Der Meister läßt dir sagen: Wo ist die Herberge, in der ich das Passah mit meinen Jüngern essen kann?
Lk 22,12 Und jener wird euch einen großen, mit Polstern belegten Saal zeigen
Lk 22,13 Sie gingen hin und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Passah.
Das letzte Passah
Lk 22,14 Und als die Stunde kam, setzte er sich zu Tische und die zwölf Apostel mit ihm.
Lk 22,15 Und er sprach zu ihnen: Mich hat herzlich verlangt, dieses Passah mit euch zu essen, ehe ich leide.
Lk 22,16 Denn ich sage euch, ich werde es nicht mehr essen, bis es erfüllt sein wird im Reiche Gottes.
Lk 22,17 Und er nahm den Kelch, dankte und sprach: Nehmet diesen und teilet ihn unter euch!
Lk 22,18 Denn ich sage euch, ich werde hinfort nicht mehr von dem Gewächs des Weinstocks trinken, bis das Reich Gottes gekommen ist.
Das Abendmahl des Herrn wird eingesetzt
Lk 22,19 Und er nahm das Brot, dankte, brach es, gab es ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird
Lk 22,20 ebenso auch den Kelch nach dem Mahle und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blute, das für euch vergossen wird.
Jesus sagt voraus, dass er verraten wird
Lk 22,21 Doch siehe, die Hand dessen, der mich verrät, ist mit mir auf dem Tische.
Lk 22,22 Denn des Menschen Sohn geht zwar dahin, wie es bestimmt ist
Lk 22,23 Und sie fingen an, sich untereinander zu befragen, welcher von ihnen es wohl wäre, der solches tun würde.
Erneut Streit darüber, wer der Grösste sei
Lk 22,24 Es entstand aber auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen für den Größten zu halten sei.
Lk 22,25 Er aber sagte zu ihnen: Die Könige der Völker herrschen über sie, und ihre Gewalthaber heißt man Wohltäter.
Lk 22,26 Ihr aber nicht also; sondern der Grösste unter euch soll sein wie der Jüngste, und der Vornehmste wie ein Diener.
Lk 22,27 Denn wer ist größer: wer zu Tische sitzt, oder der Diener? Ist es nicht der, welcher zu Tische sitzt? Ich aber bin mitten unter euch wie der Diener.
Die Belohnung der Apostel in dem zukünftigen Königreich
Lk 22,28 Ihr aber seid die, welche bei mir ausgeharrt haben in meinen Anfechtungen.
Lk 22,29 Und ich verordne euch, wie mir mein Vater das Reich verordnet hat,
Jesus sagt die Verleugnung des Petrus voraus
Lk 22,30 daß ihr an meinem Tische in meinem Reiche essen und trinken und auf Thronen sitzen sollt, um die zwölf Stämme Israels zu richten.
Lk 22,31 Es sprach aber der Herr: Simon, Simon, siehe, der Satan hat euch begehrt, um euch zu sichten wie den Weizen
Lk 22,32 ich aber habe für dich gebetet, daß dein Glaube nicht aufhöre
Lk 22,33 Er aber sprach zu ihm: Herr, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen!
Lk 22,34 Er aber sprach: Ich sage dir, Petrus, der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, daß du mich kennst!
Die Jünger werden vor kommenden Nöten gewarnt
Lk 22,35 Und er sprach zu ihnen: Als ich euch aussandte ohne Beutel und Tasche und Schuhe, hat euch etwas gemangelt? Sie sprachen: Nichts!
Lk 22,36 Nun sprach er zu ihnen: Aber jetzt, wer einen Beutel hat, der nehme ihn, gleicherweise auch die Tasche
Lk 22,37 Denn ich sage euch, auch dieses Schriftwort muß sich an mir erfüllen: «Und er ist unter die Übeltäter gerechnet worden.» Denn was sich auf mich bezieht, das geht in Erfüllung!
Lk 22,38 Sie sprachen: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter! Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug!
Der Todeskampf Jesu im Garten
Lk 22,39 Und er ging hinaus und begab sich nach seiner Gewohnheit an den Ölberg. Es folgten ihm aber auch die Jünger.
Lk 22,40 Und als er an den Ort gekommen war, sprach er zu ihnen: Betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet!
Lk 22,41 Und er riß sich von ihnen los, ungefähr einen Steinwurf weit, kniete nieder, betete
Lk 22,42 und sprach: Vater, wenn du willst, so nimm diesen Kelch von mir! Doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!
Lk 22,43 Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und stärkte ihn.
Lk 22,44 Und er geriet in Todesangst und betete inbrünstiger
Lk 22,45 Und als er vom Gebet aufstand und zu seinen Jüngern kam, fand er sie schlafend vor Traurigkeit.
Lk 22,46 Und er sprach zu ihnen: Was schlafet ihr? Stehet auf und betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet!
Jesus wird von Judas verraten
Lk 22,47 Während er aber noch redete, siehe, da kam eine Schar, und der, welcher Judas hieß, einer der Zwölf, ging vor ihnen her und näherte sich Jesus, um ihn zu küssen.
Lk 22,48 Jesus aber sprach zu ihm: Judas, mit einem Kuß verrätst du des Menschen Sohn?
Lk 22,49 Als nun seine Begleiter sahen, was da werden wollte, sprachen sie zu ihm: Herr, sollen wir mit dem Schwerte dreinschlagen?
Lk 22,50 Und einer von ihnen schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab.
Lk 22,51 Da antwortete Jesus und sprach: Lasset es hierbei bewenden! Und er rührte das Ohr an und heilte ihn.
Lk 22,52 Es sprach aber Jesus zu den Hohenpriestern und Hauptleuten des Tempels und den Ältesten, die an ihn herangetreten waren: Wie gegen einen Räuber seid ihr ausgezogen mit Schwertern und mit Stöcken!
Lk 22,53 Als ich täglich bei euch im Tempel war, habt ihr die Hand nicht gegen mich ausgestreckt. Aber dies ist eure Stunde und die Macht der Finsternis.
Die Gefangennahme Jesu; die dreimalige Verleugnung des Petrus
Lk 22,54 Nachdem sie ihn nun festgenommen hatten, führten sie ihn ab und brachten ihn in das Haus des Hohenpriesters. Petrus aber folgte von ferne.
Lk 22,55 Da sie aber mitten im Hof ein Feuer angezündet hatten und beisammen saßen, setzte sich Petrus mitten unter sie.
Lk 22,56 Es sah ihn aber eine Magd beim Feuer sitzen, schaute ihn an und sprach: Der war auch mit ihm!
Lk 22,57 Er aber leugnete und sprach: Weib, ich kenne ihn nicht!
Lk 22,58 Und bald darnach sah ihn ein anderer und sprach: Du bist auch einer von ihnen! Petrus aber sprach: Mensch, ich bin's nicht!
Lk 22,59 Und nach einer Weile von ungefähr einer Stunde bekräftigte es ein anderer und sprach: Wahrhaftig, der war auch mit ihm
Lk 22,60 Petrus aber sprach: Mensch, ich weiß nicht, was du sagst! Und alsbald, während er noch redete, krähte der Hahn.
Lk 22,61 Und der Herr wandte sich um und sah Petrus an. Da erinnerte sich Petrus an das Wort des Herrn, das er zu ihm gesprochen hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen!
Lk 22,62 Und er ging hinaus und weinte bitterlich.
Jesus wird verspottet und geschlagen
Lk 22,63 Die Männer aber, die Jesus festhielten, verspotteten und mißhandelten ihn
Lk 22,64 sie verhüllten ihn, schlugen ihn ins Angesicht, fragten ihn und sprachen: Weissage uns, wer ist's, der dich geschlagen hat?
Lk 22,65 Und viele andere Lästerungen sprachen sie gegen ihn aus.
Jesus vor dem Hohen Rat
Lk 22,66 Und als es Tag geworden, versammelten sich die Ältesten des Volkes, die Hohenpriester und Schriftgelehrten, und führten ihn ab vor ihren Hohen Rat
Lk 22,67 und sie sprachen: Bist du der Christus? Sage es uns! Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich es euch sagte, so würdet ihr es nicht glauben
Lk 22,68 wenn ich aber auch fragte, so würdet ihr mir nicht antworten.
Lk 22,69 Von nun an aber wird des Menschen Sohn sitzen zur Rechten der Kraft Gottes.
Lk 22,70 Da sprachen sie alle: Bist du also der Sohn Gottes? Er aber sprach zu ihnen: Ihr saget, was ich bin!
Lk 22,71 Da sprachen sie: Was bedürfen wir weiter Zeugnis? Denn wir selbst haben es aus seinem Munde gehört.
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Lk-0323
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Jesus vor Pilatus
Lk 23,1 Und die ganze Versammlung stand auf, und sie führten ihn vor Pilatus.
Lk 23,2 Sie fingen aber an, ihn zu verklagen und sprachen: Wir haben gefunden, daß dieser das Volk verführt und ihm wehrt, dem Kaiser die Steuern zu zahlen, und behauptet, er sei Christus, der König.
Lk 23,3 Da fragte ihn Pilatus und sprach: Du bist der König der Juden? Er antwortete ihm und sprach: Du sagst es!
Lk 23,4 Da sprach Pilatus zu den Hohenpriestern und dem Volk: Ich finde keine Schuld an diesem Menschen!
Lk 23,5 Sie aber bestanden darauf und sprachen: Er wiegelt das Volk auf, indem er lehrt in ganz Judäa, was er zuerst in Galiläa tat und [fortsetzte] bis hierher!
Pilatus sendet Jesus zu Herodes
Lk 23,6 Als Pilatus das hörte, fragte er, ob der Mensch ein Galiläer sei.
Lk 23,7 Und da er vernahm, daß er aus dem Gebiet des Herodes sei, sandte er ihn hin zu Herodes, der in diesen Tagen ebenfalls zu Jerusalem war.
Lk 23,8 Herodes aber freute sich sehr, als er Jesus sah
Lk 23,9 Er legte ihm denn auch viele Fragen vor
Lk 23,10 Die Hohenpriester aber und die Schriftgelehrten standen da und verklagten ihn heftig.
Lk 23,11 Und Herodes samt seinen Kriegsleuten verachtete und verspottete ihn, zog ihm ein weißes Kleid an und schickte ihn wieder zu Pilatus.
Lk 23,12 An demselben Tage schlossen Pilatus und Herodes Freundschaft miteinander, denn zuvor waren sie einander feind gewesen.
Lk 23,13 Pilatus aber rief die Hohenpriester und die Obersten und das Volk zusammen
Herodes sendet Jesus zurück zu Pilatus, der versucht, Ihn loszulassen
Lk 23,14 und sprach zu ihnen: Ihr habt diesen Menschen zu mir gebracht, als mache er das Volk abtrünnig
Lk 23,15 aber auch Herodes nicht
Lk 23,16 Darum will ich ihn züchtigen und dann freilassen.
Lk 23,17 Er mußte ihnen aber auf das Fest einen freigeben.
Lk 23,18 Da schrie aber der ganze Haufe und sprach: Hinweg mit diesem und gib uns Barabbas frei!
Lk 23,19 Der war wegen eines in der Stadt vorgefallenen Aufruhrs und Mordes ins Gefängnis geworfen worden.
Lk 23,20 Da redete ihnen Pilatus noch einmal zu, weil er Jesus freizulassen wünschte.
Lk 23,21 Sie aber riefen dagegen und sprachen: Kreuzige, kreuzige ihn!
Lk 23,22 Und zum drittenmal sprach er zu ihnen: Was hat dieser denn Böses getan? Ich habe keine des Todes würdige Schuld an ihm gefunden. Darum will ich ihn züchtigen und dann freilassen.
Lk 23,23 Sie aber hielten an mit lautem Geschrei und forderten, daß er gekreuzigt werde
Lk 23,24 Da entschied Pilatus, daß ihre Forderung erfüllt werde,
Lk 23,25 und gab ihnen den frei, welcher eines Aufruhrs und Mordes wegen ins Gefängnis geworfen worden war, den sie begehrten
Auf dem Wege nach der Stätte der Kreuzigung
Lk 23,26 Und als sie ihn hinführten, ergriffen sie einen gewissen Simon von Kyrene, der vom Felde kam, und legten ihm das Kreuz auf, damit er es Jesus nachtrage.
Lk 23,27 Es folgte ihm aber eine große Volksmenge, auch Frauen, die ihn beklagten und betrauerten.
Lk 23,28 Da wandte sich Jesus zu ihnen und sprach: Ihr Töchter Jerusalems, weinet nicht über mich
Lk 23,29 Denn siehe, es kommen Tage, da man sagen wird: Selig sind die Unfruchtbaren und die Leiber, die nicht geboren, und die Brüste, die nicht gesäugt haben!
Lk 23,30 Dann wird man anfangen, zu den Bergen zu sagen: Fallet über uns! - und zu den Hügeln: Bedecket uns!
Lk 23,31 Denn wenn man das am grünen Holze tut, was wird am dürren geschehen?
Lk 23,32 Es wurden aber auch zwei andere hingeführt, Übeltäter, um mit ihm hingerichtet zu werden.
Jesus wird gekreuzigt
Lk 23,33 Und als sie an den Ort kamen, den man Schädelstätte nennt, kreuzigten sie daselbst ihn und die Übeltäter, den einen zur Rechten, den andern zur Linken.
Lk 23,34 Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Sie teilten aber seine Kleider und warfen das Los.
Lk 23,35 Und das Volk stand da und sah zu. Es spotteten aber auch die Obersten und sprachen: Andere hat er gerettet
Lk 23,36 Es verspotteten ihn aber auch die Kriegsknechte, indem sie herzutraten, ihm Essig brachten
Lk 23,37 und sprachen: Bist du der König der Juden, so rette dich selbst!
Lk 23,38 Es stand aber auch eine Inschrift über ihm in griechischer, lateinischer und hebräischer Schrift: Dieser ist der König der Juden.
Die Busse des Übeltäters
Lk 23,39 Einer aber der gehängten Übeltäter lästerte ihn und sprach: Bist du der Christus, so rette dich selbst und uns!
Lk 23,40 Der andere aber antwortete, tadelte ihn und sprach: Fürchtest auch du Gott nicht, da du doch in gleichem Gerichte bist?
Lk 23,41 Und wir zwar gerechterweise, denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind
Lk 23,42 Und er sprach zu Jesus: Herr, gedenke meiner, wenn du zu deiner Königswürde kommst!
Lk 23,43 Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, heute wirst du mit mir im Paradiese sein!
Finsternis von der sechsten bis zur neunten Stunde; Jesus gibt seinen Geist auf
Lk 23,44 Es war aber um die sechste Stunde, und eine Finsternis kam über das ganze Land bis zur neunten Stunde.
Lk 23,45 Und die Sonne wurde verfinstert, und der Vorhang im Tempel riß mitten entzwei.
Lk 23,46 Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist! Und als er das gesagt hatte, verschied er.
Lk 23,47 Als aber der Hauptmann sah, was geschah, pries er Gott und sprach: Wahrlich, dieser Mensch war gerecht!
Lk 23,48 Und die ganze Volksmenge, die herbeigekommen war zu diesem Schauspiel, als sie sah, was geschah, schlug sich an die Brust und kehrte um.
Lk 23,49 Es standen aber alle seine Bekannten von ferne und die Frauen, die ihm von Galiläa her nachgefolgt waren, und sahen dies.
Jesus wird begraben
Lk 23,50 Und siehe, ein Mann namens Joseph, der ein Ratsherr war, ein guter und gerechter Mann
Lk 23,51 (der ihrem Rat und Tun nicht beigestimmt hatte) von Arimathia, einer Stadt der Juden, der auf das Reich Gottes wartete, -
Lk 23,52 dieser ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu
Lk 23,53 und nahm ihn herab, wickelte ihn in Leinwand und legte ihn in eine ausgehauene Gruft, worin noch niemand gelegen hatte.
Lk 23,54 Und es war Rüsttag, und der Sabbat brach an.
Lk 23,55 Die Frauen aber, die mit ihm aus Galiläa gekommen waren, gaben ihm das Geleite und sahen sich die Gruft an und wie sein Leib hineingelegt wurde.
Lk 23,56 Dann kehrten sie zurück und bereiteten Spezereien und Salben
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Lk-0324
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Die Auferstehung Christi, der Befehl an die Jünger und die Himmelfahrt
Die Auferstehung Christi und die Ereignisse des Tages
Lk 24,1 Am ersten Tage der Woche aber, früh morgens, kamen sie zur Gruft und brachten die Spezereien, die sie bereitet hatten.
Lk 24,2 Sie fanden aber den Stein von der Gruft weggewälzt.
Lk 24,3 Und als sie hineingingen, fanden sie den Leib des Herrn Jesus nicht.
Lk 24,4 Und es begab sich, als sie deswegen ratlos waren, siehe, da standen zwei Männer in strahlenden Kleidern bei ihnen.
Lk 24,5 Da sie nun erschraken und das Angesicht zur Erde neigten, sprachen diese zu ihnen: Was suchet ihr den Lebenden bei den Toten?
Lk 24,6 Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden! Denket daran, wie er zu euch redete, als er noch in Galiläa war
Lk 24,7 und sagte: Des Menschen Sohn muß in die Hände sündiger Menschen überantwortet und gekreuzigt werden und am dritten Tage auferstehen.
Lk 24,8 Da erinnerten sie sich seiner Worte,
Lk 24,9 kehrten vom Grabe zurück und verkündigten das alles den Elfen und allen übrigen.
Lk 24,10 Es waren aber Maria Magdalena und Johanna und Maria, des Jakobus Mutter
Lk 24,11 Und ihre Worte kamen ihnen vor wie ein Märchen, und sie glaubten ihnen nicht.
Lk 24,12 Petrus aber stand auf und lief zur Gruft, bückte sich und sah nur die leinenen Tücher daliegen
Jesus offenbart sich den beiden Jüngern von Emmaus
Lk 24,13 Und siehe, zwei von ihnen gingen an demselben Tage nach einem Flecken, der von Jerusalem sechzig Stadien entfernt war, namens Emmaus.
Lk 24,14 Und sie redeten miteinander von allen diesen Geschehnissen.
Lk 24,15 Und es begab sich, während sie miteinander redeten und sich besprachen, nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen.
Lk 24,16 Ihre Augen aber wurden gehalten, daß sie ihn nicht erkannten.
Lk 24,17 Und er sprach zu ihnen: Was sind das für Reden, die ihr unterwegs miteinander wechselt, und seid so traurig?
Lk 24,18 Da antwortete der eine namens Kleopas und sprach zu ihm: Bist du der einzige Fremdling in Jerusalem, der nicht erfahren hat, was daselbst in diesen Tagen geschehen ist?
Lk 24,19 Und er sprach zu ihnen: Was? Sie sprachen zu ihm: Das mit Jesus von Nazareth, der ein Prophet war, mächtig in Tat und Wort vor Gott und allem Volk
Lk 24,20 wie ihn unsere Hohenpriester und Obersten überantwortet haben, daß er zum Tode verurteilt und gekreuzigt wurde.
Lk 24,21 Wir aber hofften, er sei der, welcher Israel erlösen sollte. Ja, bei alledem ist heute schon der dritte Tag, seit solches geschehen ist.
Lk 24,22 Zudem haben uns auch einige Frauen aus unserer Mitte in Verwirrung gebracht
Lk 24,23 fanden seinen Leib nicht, kamen und sagten, sie hätten sogar eine Erscheinung von Engeln gesehen, welche sagten, er lebe.
Lk 24,24 Und etliche der Unsrigen gingen hin zum Grabe und fanden es so, wie die Frauen gesagt hatten, ihn selbst aber haben sie nicht gesehen.
Lk 24,25 Und er sprach zu ihnen: O ihr Toren! Wie langsam ist euer Herz zu glauben an alles, was die Propheten geredet haben!
Lk 24,26 Mußte nicht Christus solches leiden und in seine Herrlichkeit eingehen?
Lk 24,27 Und er hob an von Mose und von allen Propheten, und legte ihnen in allen Schriften aus, was sich auf ihn bezog.
Lk 24,28 Und sie näherten sich dem Flecken, wohin sie wanderten, und er stellte sich, als wollte er weitergehen.
Lk 24,29 Und sie nötigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich schon geneigt! Und er ging hinein, um bei ihnen zu bleiben.
Lk 24,30 Und es begab sich, als er mit ihnen zu Tische saß, nahm er das Brot, sprach den Segen, brach es und gab es ihnen.
Lk 24,31 Da wurden ihre Augen aufgetan, und sie erkannten ihn
Lk 24,32 Und sie sprachen zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Weg, als er uns die Schrift öffnete?
Weitere Erscheinungen des auferstandenen Herrn am Tage der Auferstehung
Lk 24,33 Und sie standen auf in derselben Stunde und kehrten nach Jerusalem zurück und fanden die Elf und ihre Genossen versammelt,
Lk 24,34 die sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden und dem Simon erschienen!
Lk 24,35 Und sie selbst erzählten, was auf dem Wege geschehen, und wie er von ihnen am Brotbrechen erkannt worden war.
Lk 24,36 Während sie aber davon redeten, trat er selbst mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch!
Lk 24,37 Aber bestürzt und voll Furcht meinten sie, einen Geist zu sehen.
Lk 24,38 Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so erschrocken, und warum steigen Zweifel auf in euren Herzen?
Lk 24,39 Sehet an meinen Händen und Füßen, daß ich es bin! Rühret mich an und sehet, denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr sehet, daß ich habe.
Lk 24,40 Und indem er das sagte, zeigte er ihnen die Hände und die Füße.
Lk 24,41 Da sie aber noch nicht glaubten vor Freuden und sich verwunderten, sprach er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier?
Lk 24,42 Da reichten sie ihm ein Stück gebratenen Fisch und von einem Honigwaben.
Lk 24,43 Und er nahm es und aß vor ihnen.
Das Evangelium soll allen Menschen verkündigt werden
Lk 24,44 Er sprach aber zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war, daß alles erfüllt werden müsse, was im Gesetz Moses und in den Propheten und den Psalmen von mir geschrieben steht.
Lk 24,45 Da öffnete er ihnen das Verständnis, um die Schriften zu verstehen,
Lk 24,46 und sprach zu ihnen: So steht es geschrieben, daß Christus leiden und am dritten Tage von den Toten auferstehen werde,
Lk 24,47 und daß in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden gepredigt werden soll unter allen Völkern.
Lk 24,48 Fanget an in Jerusalem, Zeugen davon zu sein!
Die Himmelfahrt
Lk 24,49 Und siehe, ich sende auf euch die Verheißung meines Vaters
Lk 24,50 Er führte sie aber hinaus bis in die Nähe von Bethanien und hob seine Hände auf und segnete sie.
Lk 24,51 Und es begab sich, indem er sie segnete, schied er von ihnen und wurde aufgehoben gen Himmel.
Lk 24,52 Und sie fielen vor ihm nieder und kehrten nach Jerusalem zurück mit großer Freude
Lk 24,53 und waren allezeit im Tempel und priesen und lobten Gott.
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